Prozessormarkt: x86-CPUs machen 2020 die Hälfte aller Umsätze aus
ARM-Chips für Smartphones und Tablets verkaufen sich zwar in Massen, machen wegen niedriger Preise aber weniger als ein Drittel vom Umsatz aus.
Prozessoren und Systems-on-Chip (SoCs) sollen im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 79 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 67 Milliarden Euro erzielen – ein Plus von 2,2 Prozent verglichen mit 2019, als der Markt zum ersten Mal seit zehn Jahren schrumpfte. Das schätzt der Marktforscher IC Insights, der x86-, ARM und RISC-V-"Mikroprozessoren" wertet, allerdings keine kleinen Mikrocontroller, etwa aus der IoT-Welt.
Der Bericht von IC Insights zeigt die Verhältnisse zwischen x86-Prozessoren in PCs, Workstations sowie Servern und ARM-SoCs in Smartphones beziehungsweise Tablets auf: Erstere Gruppe soll bis zum Jahresende knapp 49 Prozent beziehungsweise 38,6 Milliarden US-Dollar (32,6 Milliarden Euro) des weltweiten Prozessorumsatzes ausmachen; Letztere dagegen rund 29 Prozent (23,2 Milliarden US-Dollar, 19,6 Milliarden Euro). Zwar verkauft unter anderem Microsoft auch x86-Tablets, diese machen aber nur einen kleinen Teil der dreiprozentigen Tablet-Gruppe aus. 2-in-1-Notebooks und andere Hybriden zählt IC Insights offenbar als Mobilcomputer und nicht als Tablets.
Hoher Umsatz durch Embedded-Systeme
Der restliche Umsatzanteil stammt hauptsächlich von Embedded-Prozessoren. Das sind CPUs, die zum Beispiel in Spieleautomaten und Spielkonsolen, aber etwa auch in den Entertainment- und Selbstfahrsystemen von Autos sitzen sowie in Industriesystemen, Steuerungsanlagen oder auch Rüstungsgütern. AMD verkauft für diese Märkte Embedded-Versionen der Ryzen- und Epyc-Baureihen, Intel Atom-Modelle und Xeon D, Nvidia Tegra-SoCs.
Dieses Jahr steigt der Umsatz mit PCs und Servern aufgrund der Coronavirus-Pandemie, meint IC Insights. Man nennt ein Plus von 2,2 Prozent bis Ende 2020. Smartphone-Verkäufe sinken um etwa 3 Prozent. Im kommenden Jahr erwarten die Marktforscher einen steilen Anstieg um 8,8 Prozent auf 86,3 Milliarden US-Dollar (72,9 Milliarden Euro), sofern die Wirtschaft die Einschränkungen durch das Coronavirus hinter sich lassen kann, etwa dank Impfstoffen.
(mma)