SiFive kündigt "PC" mit offener RISC-V-Technik an
Das System-on-Chip SiFive Freedom U740 soll die Programmierung und Optimierung von Linux-Software für RISC-V voranbringen.
Der Chipentwickler SiFive will Ende Oktober das neue RISC-V-SoC Freedom U740 mit "modernen PC-Erweiterungsmöglichkeiten" vorstellen. Was sich dahinter verbirgt, lässt SiFive offen, es könnte sich aber um USB 3.0 und PCI Express handeln. Das sind nämlich die wichtigsten Schnittstellen, die dem 2018 eingeführten Vorgänger FU540 fehlen, weshalb man für viele Einsatzzwecke ein recht teures FPGA-Zusatzboard braucht, etwa zum Anschluss von USB-Eingabegeräten und einer Grafikkarte.
Auf der Linley Fall Processor Conference 2020 will SiFive-CTO Dr. Yunsup Lee den ersten "RISC-V PC" vorstellen, der "professionellen Entwicklern" die Programmierung und Optimierung von Linux-Software für die offene Befehlssatzarachitektur RISC-V erleichtern soll.
Grundsätzlich laufen Linux und etwa auch FreeBSD bereits auf RISC-V-SoCs mit Kernen vom Typ RV64GC und Memory Management Unit (MMU). Doch es gibt noch keine günstigen RV64GC-Chips mit integrierten aktuellen Schnittstellen für Grafikkarte, Massenspeicher, Netzwerkadapter und Eingabegeräte.
Bisher verrät SiFive weder Preis noch Lieferdatum für den Freedom U740, doch es sollen Linux-taugliche RISC-V-Kerne vom Typ RV64GC aus der SiFive-Baureihe U7 drinstecken. SiFive hat auch eigene USB-Controller durch den Zukauf der Firma Innovative Logic.
Unabhängig vom RISC-V-PC kündigt SiFive auch Neuigkeiten zur RISC-V-Vektorerweiterung RVV an.
Kommende RISC-V-Linux-Boards
Kürzlich hatte das RIOS Laboratoy seine Pläne für den Raspberry-Pi-ähnlichen Einplatinencomputer RIOS PicoRio 2.0 mit integriertem PowerVR-Grafikkern verkündet. Und noch 2020 sollen die Entwürfe des Core-V Chassis SoC der OpenHW Group fertig werden, die den RV64GC-Kern CV64A anstelle eines ARM-Cortex-Kerns in einen NXP i.MX einbauen wollen. Der i.MX wiederum kommt bereits auf bezahlbaren Einplatinencomputern zum Einsatz.
(ciw)