Spotify sieht Apples Abo-Bundle als wettbewerbswidrig

Apple nutze seine dominante Position, um Konkurrenten zu benachteiligen, so Spotify. Der Musik-Streaming-Marktführer fordert Regulierer zum Einschreiten auf.

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Spotify

(Bild: dpa, Fabian Sommer/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Spotify hat Apples Bundle-Pläne scharf kritisiert: Apple nutze "erneut seine dominante Position und unfairen Praktiken, um Konkurrenten zu benachteiligen", indem es die hauseigenen Dienste bevorzugt behandelt, wie der Musik-Streaming-Marktführer Spotify in der Nacht auf Mittwoch gegenüber US-Medien erklärte.

Man rufe Regulierungsbehörden dazu auf, umgehend einzuschreiten und "Apples wettbewerbswidriges Verhalten einzuschränken", heißt es in Spotifys Mitteilung. Der iPhone-Konzern schade sonst der Entwickler-Community und bedrohe die "kollektive Freiheit zu hören, lernen, erschaffen und Verbindungen aufzubauen".

Apple hat am Dienstagabend mehrere Bundle-Angebote vorgestellt, die einen Preisvorteil beim Abonnieren mehrerer Dienste des Konzerns einräumen. Die unter dem Namen "Apple One" geführten Bundles kombinieren Musik-Streaming (Apple Music), Video-Streaming (TV+), einen Spieledienst (Arcade) und iCloud-Speicherplatz.

In einigen Ländern gibt es noch ein teureres Bundle, das auch die Magazin-Flat News+ und Apples neuen Dienst mit Fitness-Kursen umfasst. Nutzer sollen im Herbst auch per Push-Nachricht über die neuen Bundles informiert werden, so der Anbieter. Apples Dienste sind in vorinstallierten Apps wie Musik und App Store prominent platziert.

Apple One (7 Bilder)

Alle Abos in einem Paket: Apple stellt Apple One vor.

In einer Stellungnahme gegenüber Reuters erklärte Apple, Kunden könnten auch Alternativen zu allen Apple-Diensten "entdecken und genießen". Man wolle seinen Kunden aber ein Bundle-Angebot machen, und manche der darin enthaltenen Apple-Dienste könne man auch auf Nicht-Apple-Geräten nutzen.

Der Streit zwischen Spotify und Apple reicht bereits Jahre zurück: Spotify sieht den iPhone-Hersteller als Monopolisten und hat sich bei der EU-Kommission über die App-Store-Regeln beschwert. Eine Untersuchung des Apple-Regelwerks, darunter die von Apple für In-App-Käufe veranschlagte Provision von bis zu 30 Prozent, läuft inzwischen, sie soll klären, ob die Regeln zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Apple stellte den Streaming-Konkurrenten im Gegenzug als Schmarotzer dar.

(lbe)