Spotify sieht Apples Abo-Bundle als wettbewerbswidrig
Apple nutze seine dominante Position, um Konkurrenten zu benachteiligen, so Spotify. Der Musik-Streaming-Marktführer fordert Regulierer zum Einschreiten auf.
- Leo Becker
Spotify hat Apples Bundle-Pläne scharf kritisiert: Apple nutze "erneut seine dominante Position und unfairen Praktiken, um Konkurrenten zu benachteiligen", indem es die hauseigenen Dienste bevorzugt behandelt, wie der Musik-Streaming-Marktführer Spotify in der Nacht auf Mittwoch gegenüber US-Medien erklärte.
Spotify: Regulierer sollten Apple in Schranken weisen
Man rufe Regulierungsbehörden dazu auf, umgehend einzuschreiten und "Apples wettbewerbswidriges Verhalten einzuschränken", heißt es in Spotifys Mitteilung. Der iPhone-Konzern schade sonst der Entwickler-Community und bedrohe die "kollektive Freiheit zu hören, lernen, erschaffen und Verbindungen aufzubauen".
Apple hat am Dienstagabend mehrere Bundle-Angebote vorgestellt, die einen Preisvorteil beim Abonnieren mehrerer Dienste des Konzerns einräumen. Die unter dem Namen "Apple One" geführten Bundles kombinieren Musik-Streaming (Apple Music), Video-Streaming (TV+), einen Spieledienst (Arcade) und iCloud-Speicherplatz.
In einigen Ländern gibt es noch ein teureres Bundle, das auch die Magazin-Flat News+ und Apples neuen Dienst mit Fitness-Kursen umfasst. Nutzer sollen im Herbst auch per Push-Nachricht über die neuen Bundles informiert werden, so der Anbieter. Apples Dienste sind in vorinstallierten Apps wie Musik und App Store prominent platziert.
Apple One (7 Bilder)
EU-Kommission untersucht App-Store-Regeln
In einer Stellungnahme gegenüber Reuters erklärte Apple, Kunden könnten auch Alternativen zu allen Apple-Diensten "entdecken und genießen". Man wolle seinen Kunden aber ein Bundle-Angebot machen, und manche der darin enthaltenen Apple-Dienste könne man auch auf Nicht-Apple-Geräten nutzen.
Der Streit zwischen Spotify und Apple reicht bereits Jahre zurück: Spotify sieht den iPhone-Hersteller als Monopolisten und hat sich bei der EU-Kommission über die App-Store-Regeln beschwert. Eine Untersuchung des Apple-Regelwerks, darunter die von Apple für In-App-Käufe veranschlagte Provision von bis zu 30 Prozent, läuft inzwischen, sie soll klären, ob die Regeln zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Apple stellte den Streaming-Konkurrenten im Gegenzug als Schmarotzer dar.
(lbe)