"Space Hero": Per Reality-TV zur Internationalen Raumstation

Bewerber aus aller Welt sollen in einer Reality-TV-Serie ermitteln, wer einen Flug zur ISS mitmachen darf. Der Platz ist bereits gebucht.

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Space hero: Per Reality-TV zur Internationalen Raumstation

SpaceX könnte den Sieger oder die Siegerin zur ISS bringen.

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Eine Gruppe von US-Produzenten hat für das Jahr 2023 einen Flug zur Internationalen Raumstation ISS gebucht, den die Gewinnerin oder der Gewinner eines geplanten Wettstreits im Reality-TV antreten soll. Das berichtet das US-Medienmagazin Deadline unter Berufung auf das Unternehmen Space Hero, das hinter der gleichnamigen Produktion steckt. Der erste kommerzielle Passagierflug zur ISS vor wenigen Monaten hat ihnen demnach die Möglichkeit eröffnet, eine seit Jahren vorbereitete Idee umzusetzen. Es soll um den größten Preis gehen, der jemals in einer Fernsehsendung ausgespielt wurde.

Wie Deadline schreibt, planen die Verantwortlichen von Space Hero eine Reality-TV-Sendung gleichen Namens, um den nun gebuchten Platz in einem Raumschiff zur ISS zu besetzen. Die Teilnehmer sollen demnach aus aller Welt stammen, unterschiedlicher Herkunft sein und eine "tiefe Liebe für die Erforschung des Weltraums" teilen. Sie sollen demnach vor der Kamera trainieren und sportliche, mentale sowie emotionale Herausforderungen meistern. Ziel ist demnach ein gleichzeitig in aller Welt ausgestrahltes Finale, in dem Zuschauer weltweit darüber abstimmen können, wer zur ISS fliegen darf. Der Start soll dann genauso übertragen werden, wie die zehn Tage an Bord mit den restlichen Astro- und Kosmonauten.

Gebucht wurde der Flug demnach bei Axiom, aber gegenüber CNBC erklärte das Unternehmen, dass noch nicht feststehe, mit welchem Raumschiff es zur ISS gehen soll. Zwar hat SpaceX schon Astronauten zur ISS und zurück gebracht, Boeing steht aber in den Startlöchern, um das ebenfalls zu schaffen. Keines der an der geplanten Serie beteiligten Unternehmen hat öffentlich gemacht, wie viel der Flug kosten wird, aber CNBC hat Vergleichswerte, denen zufolge wohl mindestens 50 Millionen US-Dollar für den Flug zu bezahlen wären. Für den Aufenthalt auf der ISS würde die NASA noch einmal 350.000 US-Dollar bekommen, so der Nachrichtensender.

Wie Deadline noch schreibt, handelt es sich nicht um den ersten Versuch, eine Fernsehsendung mit einem vergleichbaren Preis auf die Beine zu stellen – nicht einmal der erste Versuch dieser Gruppe. Space Hero wurde demnach schon 2008 gegründet, das damals verfolgte Konzept wurde angesichts des Endes des Space-Shuttle-Programms aber fallen gelassen. Erst mit den Vorbereitungen von SpaceX und Boeing sei es wieder hervorgeholt worden. Für andere Serienskonzepte war neben der ISS sogar die Mir als Ziel vorgesehen. Auch das gescheiterte Vorhaben von Mars One sollte von Kameras begleitet werden.

(mho)