colspan=16: Über die Verantwortung, die mit guter JavaScript-Unterstützung einhergeht

Warum Websites und Apps nicht zwangsläufig "ohne JavaScript funktionieren" müssen – aber sie und wir JavaScript verantwortungsvoller verwenden sollten.

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Von
  • Jens Oliver Meiert

Nach allgemein verfügbaren Daten ist die klassische Idee tot, sicherstellen zu müssen, dass Websites und Apps ohne JavaScript funktionieren. Wenn wir jedoch ein paar Schritte zurücktreten, ergibt sich ein anderes Bild von JavaScript, und unratsamem Gebrauch von JavaScript. Warum Websites und Apps nicht zwangsläufig "ohne JavaScript funktionieren" müssen – aber sie und wir JavaScript verantwortungsvoller verwenden sollten.

Wie man zu dem Schluss kommen kann, dass Websites und Apps nicht zwingend ohne JavaScript funktionieren müssen, behandelt colspan=15.

Wenn wir uns ausschließlich Support-Anforderungen an Webentwickler anschauen, wäre dies das Ende der Geschichte: JavaScript wird nahezu überall unterstützt, und nur eine relativ kleine Minderheit kann kein JavaScript ausführen oder führt kein JavaScript aus. Aus dieser Sicht besteht kein Bedarf, extra Arbeit in den Fall zu investieren, dass JavaScript deaktiviert wurde. Wenn wir jedoch ein paar Schritte zurücktreten, ergibt sich noch ein anderes Bild von JavaScript – und unratsamem Gebrauch von JavaScript.

Die ursprünglichen Überlegungen warfen Zweifel daran auf, dass Websites und Apps wirklich nicht mehr ohne JavaScript funktionieren müssten, aber die Rückmeldungen zeigten schon, dass es eher große Bedenken gibt, wie JavaScript eingesetzt wird. Die wahrgenommenen Probleme reichen dabei von Sicherheit über Datenschutz und Zugänglichkeit hin zu Performance.

In der Feststellung guten JavaScript-Supports wurde damit mitunter auch gesehen, dass dieser hieße, JavaScript-Qualität, -Sicherheit, -Datenschutz, -Zugänglichkeit oder -Performance seien unwichtig oder irrelevant. Dem ist natürlich nicht so, denn logisch folgt leider nichts Zwingendes aus dem Missbrauch von JavaScript – auch nicht die Option, JavaScript deaktivieren können zu müssen. Natürlich kann es sein, dass wir diese Option auch in der Zukunft brauchen. Es gibt jedoch noch einen anderen Blickwinkel auf das Dilemma:

Es gibt viele Probleme damit, wie JavaScript verwendet wird, und es ist wichtig, JavaScript verantwortungsbewusster einzusetzen.

Was heißt verantwortungsbewusstes JavaScript? Oberflächlich zumindest das Folgende:

  • Sicherheit: JavaScript sollte so verwendet werden, dass es sicher ist.
  • Datenschutz: JavaScript sollte so verwendet werden, dass es die Daten und Privatsphäre von Nutzern respektiert.
  • Zugänglichkeit: JavaScript sollte so verwendet werden, dass es barrierefrei ist.
  • Performance: JavaScript sollte so verwendet werden, dass es schnell ist.

Was heißt dies speziell? Eine detaillierte Betrachtung ist nicht Ziel dieses Artikels, aber die folgenden Ressourcen geben ein paar Anhaltspunkte:

Sichereres JavaScript:

Respektvolleres JavaScript:

Barrierefreieres JavaScript:

Schnelleres JavaScript:

Je mehr dies gegeben ist, desto mehr verändert sich auch die Situation um JavaScript-Fallbacks. Was Website-Betreiber, -Entwickler und -Nutzer jedoch priorisieren und was sie entscheiden, wann zu tun, ist dann immer noch eine andere Angelegenheit. Verschiedene Kenntnisse des Entwicklerhandwerks und unterschiedliche Nutzerbedürfnisse werden uns vermutlich dauerhaft begleiten. Aber selbst unverantwortlicher Gebrauch von JavaScript muss nicht heißen, dass weitreichende JavaScript-Unterstützung nicht anerkannt und angenommen werden darf. Websites und Apps müssen nicht zwangsläufig "ohne JavaScript funktionieren". Aber sie, und wir, sollten JavaScript unbedingt verantwortungsvoller verwenden. ()