Trotz Rekordstrafe: Google Shopping benachteiligt weiterhin Konkurrenten

Eine Studie ergab, dass Google trotz einer EU-Rekordstrafe und der Auslagerung des Geschäfts noch immer Konkurrenten benachteilige.

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Trotz Rekordstrafe: Google Shopping benachteiligt weiterhin Konkurrenten

Googleplex

(Bild: Shutterstock)

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Die Suchergebnisse zum Shopping auf Google führen nach wie vor meist direkt zu Anbietern und benachteiligen dadurch Konkurrenten, die Preisvergleiche anbieten. Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Lademann & Associates. Google hatte bereits vor etwa drei Jahren wegen des Umgangs mit derartigen Mitbewerbern eine Rekordstrafe aufgebrummt bekommen.

Weniger als ein Prozent des Traffics würden von Google zu einer Shopping-Seite wie Idealo oder Kelkoo geleitet, schreibt die Financial Times über die Untersuchung. 10,5 Milliarden Klicks von 25 Konkurrenten sind dafür angeschaut worden.

Vor drei Jahren hatte Google nach einem Rechtsstreit noch Besserung gelobt – und eine 2,42 Milliarden Euro Wettbewerbsstrafe gezahlt, die die EU-Kommission verhängt hatte. Der Shopping-Bereich ist damals als Tochterunternehmen von Alphabet ausgegliedert worden. Diese soll seither gleichermaßen mit Wettbewerbern um die Anzeigenplätze bieten. "Wir geben den Shopping-Vergleichsdiensten die gleiche Möglichkeit, Produktanzeigen von Händlern auf Google-Suchseiten anzuzeigen wie Google Shopping", hieß es. Konkurrenten kritisierten daraufhin sofort, dass es überhaupt um das Bezahlen der Plätze ginge und diese nicht kostenlos seien. Der Suchmaschinendienst konterte, die Kommission fordere, dass alle gleich behandelt werden, was mit diesem Verfahren auch so sei.

Der Vorwurf aus der aktuellen Untersuchung lautet nun aber, dass weiterhin Vergleichsseiten schlechter dastehen und Händler bevorzugt würden. Produkte von Händlern, die über Idealo und Co laufen, tauchten kaum auf. Zudem habe sich auch an der generellen Google-Suche nichts geändert, die ebenfalls entscheidend für die Reichweite sei und damit den Wettbewerb. Und auch die EU-Kommissarin Margrethe Vestager soll vergangenen November gesagt haben, dass die Wettbewerbsbehörde wenig Verbesserung bei Google sehe.

Der Konzern entgegnet, dass bei der Studie vernachlässigt wurde, wie das Shoppingverhalten der Nutzer Einfluss nehme. "Die Abhilfe funktioniere seit drei Jahren erfolgreich" und habe rund 600 Shoppingdiensten Milliarden von Klicks verschafft.

(emw)