Digilent Discovery: Logikanalysator und Pattern-Generator in einem Gerät

Wenn beim Hardware-Debuggen digitaler Schaltungen das Oszilloskop nicht mehr weiterhilft, muss ein Logikanalysator her – wie der handliche Digital Discovery.

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Digilent Discovery: Logikanalysator und Pattern-Generator in einem Gerät
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Meyer

Irgendwann ist es soweit: Wenn auf dem SPI- oder I2C-Bus ein paar Bits klemmen, das externe RAM am Mikrocontroller verrückt spielt oder man schlicht ein unbekanntes Peripherie-Protokoll untersuchen möchte, reicht auch ein Mehrkanal-Oszilloskop nicht mehr zur Fehlersuche. Das ist die Stunde des Logik-Analysators: Die früher verwendeten riesigen Messklötze für zehntausende Euro sind inzwischen handlichen Geräten zum Betrieb an PC oder Laptop gewichen.

Ein recht frisches und vielversprechendes Design kommt vom FPGA-Spezialisten Digilent: Der Digital Discovery ist nicht viel größer als eine Maus und wird über USB vom Rechner gesteuert. Er basiert auf dem FPGA XC6SLX25 von Xilinx, dem 2 GBit Aquisition-RAM zur Seite gestellt sind. Die High-Speed-Eingänge tasten die (max. 24) Eingangspegel mit bis zu 800 MSamples/s ab, was für den "Hausgebrauch" auf lange Zeit ausreichen wird. Die Software Waveforms gibt es für Windows (ab XP), MacOS (ab 10.9) und Linux, sie analysiert die seriellen Protokolle CAN, I2C, I2S (Digital Audio), SPI und UART. Alle Eingänge arbeiten mit Logikpegeln zwischen 1,2 und 3,3V, sie sind aber auch 5V-tolerant.

Mit dem Pattern-Generator lassen sich beliebige digitale Testsignale mit bis zu 100 MHz Taktrate ausgeben.

Eine Besonderheit des Gerätes ist der eingebaute Pattern-Generator, mit dem sich beliebige digitale Testsignale auf 16 Kanälen erzeugen lassen – parallel zum LA-Betrieb. Zusätzlich stehen 16 Universal-I/Os zur Verfügung, die zum Beispiel zur Ablaufsteuerung von automatisierten Messungen dienen können. Das kann über den bei Digilent verfügbaren LabVIEW-Treiber oder das Discovery-SDK geschehen. Ohnehin ist die Software-Unterstützung und die hervorragende Dokumentation mit vielen Beispiel-Anwendungen zu loben – gerade hier mangelt es bei vielen fernöstlichen Angeboten im Low-Cost-Bereich. Das Gerät kostet in Europa etwas über 200 Euro und ist über die bei Digilent aufgeführten Distributoren zu beziehen, kann aber auch bei Digilent direkt bestellt werden (199 US-$ zzgl. EUst). (cm)