Studie: Wie Corona die digitale Transformation beschleunigt – und ausbremst

Die Pandemie treibt die Digitalisierung in den Unternehmen voran? So einfach ist es nicht, zeigt Dells Digital Transformation Index 2020.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen
Studie: Wie Corona die digitale Transformation beschleunigt – und ausbremst

(Bild: Dell)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Alle zwei Jahre lässt Dell in einer breit angelegten Studie den Stand der digitalen Transformation in Unternehmen weltweit untersuchen. Die Befragungen für den "Digital Transformation Index 2020" fanden dieses Jahr im Juli und August statt, also nach der ersten Welle der Corona-Pandemie. Befragt wurden 4300 Entscheider in mittleren und großen Firmen aus verschiedenen Branchen in 18 Ländern.

Noch 2018 hatten viele Firmen angegeben, in Sachen Digitalisierung den eigenen Ansprüchen hinterherzuhinken. Hier hat Corona laut Dells Index zu mehr Tempo geführt: 80 Prozent der Unternehmen haben zumindest einen Teil ihrer Programme zur digitalen Transformation beschleunigt – vor allem in den Bereichen Sicherheit und bei den Möglichkeiten zur Heimarbeit, aber auch bei der Datennutzung und den digitalen Angeboten für Kunden und Mitarbeiter. Allerdings gaben nur 40Prozent der Firmen an, alle oder zumindest die meisten ihrer Digitalisierungsprojekte beschleunigt zu haben.

Die digitale Transformation in den Firmen hat 2020 an Fahrt aufgenommen.

(Bild: Dell)

Eine Mehrheit der Unternehmen (79 Prozent) hat aufgrund der Pandemie ihr Geschäftsmodell geändert. Aber gleichzeitig sorgt sich die Hälfte der Firmen, dass sie dabei zu langsam sind. Immerhin: Der Anteil der Unternehmen, die bei der Digitalisierung vorneweg sind, ist seit 2018 von 28 auf 45 Prozent gestiegen. Die digitalen Nachzügler machen nur noch 3 Prozent der Befragten aus. 89 Prozent der Unternehmen sagen, in der Pandemie die Notwendigkeit einer agileren IT erkannt zu haben.

Aber die Pandemie beschleunigt die Digitalisierung nicht nur: Auf Platz 4 der größten Hindernisse bei der digitalen Transformation stehen wirtschaftliche Gründe – die spielten 2016 und 2018 noch keine Rolle. Tatsächlich befürchtet fast ein Drittel der befragten Firmen, die nächsten Jahre nicht zu überstehen. Die Hälfte gaben an, dass ihre Mitarbeiter von den coronabedingten Änderungen der IT-Strategie überfordert sind.

Weitere Hindernisse bei der Digitalisierung, die bei vielen Unternehmen eine Rolle spielen, sind Datenschutz- und Sicherheitsbedenken, zu geringe Budgets und zu wenige Ressourcen sowie die Unfähigkeit, aus den verfügbaren Datenmassen nützliche Erkenntnisse zu ziehen.

(odi)