Lycos Europe gibt sich optimistisch
Das Internet-Portal hat seinen operativen Verlust erhöht, will jedoch wesentlich früher als geplant die Gewinnschwelle erreichen.
Das Internet-Portal Lycos Europe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen operativen Verlust erhöht, will jedoch wesentlich früher als geplant die Gewinnschwelle erreichen. Der Verlust vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation (EBITDA) stieg von 84,4 Millionen Euro im Vorjahr auf 202,2 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Immerhin ist der Umsatz um 246 Prozent auf 138,9 Millionen Euro geklettert. Im vierten Quartal verbuchte Lycos Europe einen Verlust von 39,8 Millionen Euro – was nach Ansicht des Unternehmens "auf eine beträchtliche Verringerung der Betriebskosten gegenüber dem letzten Quartal" hindeutet, als noch ein Verlust von 45,4 Millionen auflief. Ende Juni 2001 lag der Geldmittelbestand bei 353,2 Millionen Euro.
"Diese Zahlen weisen darauf hin, dass sich das Unternehmen auf dem richtigen Weg befindet. Wir möchten diesen Prozess noch weiter beschleunigen und von unserer starken Marktposition profitieren", gab sich Christoph Mohn, Chef von Lycos Europe, optimistisch. Die Gewinnzone will Lycos Europe jetzt auch schon bis zum Dezember 2002 erreichen, ursprünglich plante Lycos Europe ein positives Ergebnis bis Geschäftsjahresende 2003/04.
Mitte September hatte sich die Beschreibung der Situation bei Lycos Europe allerdings noch etwas düsterer angehört: Das Unternehmen sah sich zu einem Restrukturierungsprogramm veranlasst, mit dem der Umsatz weiter gesteigert und die Kosten gesenkt werden sollten. Das bedeutete auch den Abbau von 300 Stellen, knapp einem Viertel der Gesamtbelegschaft des Unternehmens, an dem der Medienkonzern Bertelsmann mit 27 Prozent beteiligt ist. (jk)