Weltraumradar GESTRA soll nach Weltraumschrott Ausschau halten

Tausende Teile Weltraumschrott sind eine Gefahr für die Infrastruktur im All. GESTRA ist nun startklar, ihn zu katalogisieren.

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Weltraumradar GESTRA soll nach Weltraumschrott Ausschau halten

Weltraumschrott wird überwacht.

(Bild: DLR)

Lesezeit: 2 Min.

Das Weltraumradar GESTRA (German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar) ist am Dienstag an seinem finalen Standort auf dem Bundeswehrgelände Schmidtenhöhe bei Koblenz eingeweiht worden. Anfang 2021 soll es seinen operativen Betrieb aufnehmen. "Von hier aus wird das Experimentalradar einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung unserer Satelliten im erdnahen Weltraum leisten", erläutert Dr. Walther Pelzer, Vorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

GESTRA besteht aus einer Sende- und einer Empfangseinheit. Mit ihnen lassen sich Weltraumobjekte im niedrigen Erdorbit detektieren und ihre Bahn vermessen. Die Messdaten werden an das deutsche Weltraumlagezentrum nach Uedem gesendet. Dort entsteht ein Katalog, der rund um die Uhr über die "Lage im All" und mögliche Gefahren informieren soll. Bisher stehen dafür nur US-amerikanische Daten bereit.

Weltraumradar GESTRA (7 Bilder)

Luftaufnahme von GESTRA
(Bild: DLR)

Im All tummeln sich mehrere tausend Satelliten, Raumfahrzeuge und andere Objekte auf Umlaufbahnen zwischen 300 und 3000 Kilometern. Neben ausgedienten Satelliten und Raketenoberstufen sind darunter auch hunderttausende kleiner Trümmer. Satelliten und andere Weltrauminfrastruktur wie zum Beispiel die Internationale Raumstation müssen deshalb ständig beobachtet werden, um Kollisionen zu vermeiden. Dies erledigt GESTRA mit jeweils 256 einzeln elektronisch ansteuerbaren Sende- und Empfangseinheiten.

Das DLR-Raumfahrtmanagement hat GESTRA mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vom Fraunhofer Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) in Wachtberg in den vergangenen fünf Jahren entwickeln und bauen lassen. In den vergangenen Monaten wurde GESTRA auf der Schmidthenhöhe installiert. Im November 2019 hatte GESTRA im Rahmen von Tests beim FHR in Wachtberg erste Signale von Weltraumobjekten empfangen. Der GESTRA-Betrieb wird finanziert vom Bundesverteidigungsministerium. Das Projekt dient auch als Prototyp, um gezielt die Forschung für künftige Weltraumbeobachtungen zu fördern.

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(anw)