Manifest V3: Edge ändert Erweiterungs-API, will AdBlocker aber lassen

Manifest V3 zieht in Microsofts Edge ein: Im Web-Browser gibt es Änderungen zum declarativeNetRequest API, zunächst allerdings nur testweise.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Schild "Microsoft" an der Einfahrt zum MS-Campus nahe Seattle

(Bild: Daniel AJ Sokolov
)

Lesezeit: 2 Min.

Microsoft setzt das umstrittene "Manifest V3" um und damit Änderungen am Erweiterungs-API in Edge. Der Web-Browser soll dadurch sicherer werden, die Privatsphäre der Nutzer schützen und eine bessere Performance liefern. Gleichzeitig aber weiterhin für Entwickler offen bleiben, meint Microsoft.

Zunächst können die Änderungen sowohl in der Beta als auch in der stabilen Edge-Version getestet werden. Entwickler finden einen Supportbeitrag von Microsoft mit allen nötigen Hinweisen für die Migration ihrer Erweiterungen.

Edge basiert auf Googles Chromium, tatsächlich wird hier das Planungsdokument Manifest V3 angewendet, das Google im Sommer vergangenen Jahres veröffentlicht hat. Darin enthalten ist der geplante Wegfall des webRequest API und die Einführung eines declarativeNetRequest API. Vor allem AdBlocker haben das webRequest API genutzt, weshalb die Änderung unter anderem auf wenig Gegenliebe stieß. Das declarativeNetRequest API soll sie gewissermaßen ersetzen, allerdings erlaubt es nur bis zu 150.000 Filterregeln. Statt Browseranfragen blockieren oder modifizieren zu können, dürfen mit dem neuen API Anfragen von Erweiterungen zudem nur noch gelesen werden.

Microsoft schreibt nun in einem Blogeitrag, es glaube nicht, dass durch das neue API Erweiterungen eingeschränkt würden oder das Ökosystem gestört werde. "Die Änderung sollte die Zeit reduzieren, die es braucht, um jede Einreichung anzusehen und dadurch die Zertifizierung sowie Kosten für die Entwicklung verringern." Microsoft schätze den Wert von Blocking-Erweiterungen und wolle Entwicklern weiterhin ermöglichen, derartige Erweiterungen anzubieten. Bis das webRequest API endgültig fällt, sollen alle Bedenken aus dem Weg geräumt sein – konkreter wird Microsoft an dieser Stelle nicht.

Sobald die Änderungen in Chromium eingezogen sind, will Microsoft einen Timetable für Entwickler veröffentlichen. Auch in der Chrome-Entwicklerversion Chrome Canary lässt sich bereits testen. Vergangenes Jahr hieß es noch, dass mit Version 80 das API bereits fällt und AdBlocker dadurch eingeschränkt würden. Das hat sich allerdings nicht bestätigt.

Mozilla will für Firefox keine Änderung des webRequest API vornehmen. Auch andere Chromium-basierte Browser haben sich bisher eher ablehnend geäußert.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(emw)