Luxuriöser Reisekombi mit Hydraktiv-Federung und spleenigen Details

Französische Fünffaltigkeit: Citroën C5 Tourer im Test

Nüchterner gestylt als die Limousine, aber mit spleenigen Details im Innenraum, Hydraktiv-Fahrwerk und 136-Diesel-PS will der geräumige Franzose Fans und Neukunden gleichermaßen begeistern. Ob der Spagat gelingt, klärt unser Test

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Von
  • sg
Inhaltsverzeichnis

Bensberg, 25. April 2008 – Obwohl nicht annährend so exklusiv wie Aston-Martin oder Rolls-Royce und bei weitem nicht so schnell wie italienische Supersportwagen, zählt die Marke Citroën klar zur Liga der außergewöhnlichen Autobauer. Spätestens seit der legendären »déesse« (Französisch für "Göttin"), wie der 1955 vorgestellte DS schwärmerisch genannt wird, steht das Logo mit dem Doppelwinkel für Vehikel, die vor allem eines sind: kompromisslos komfortabel. Und genau wie der DS, der exklusive SM mit Maserati-V6 oder der Raumkreuzer CX, der in den 1970er Jahre das Erbe der Göttin antrat, will auch der aktuelle Mittelklasse-Citroën C5 vor allem eines: Das Gefühl Luxus und Komfort vermitteln. Eine Oase der Entspannung sein in einer Welt der Sportfahrwerke und Niederquerschnittsreifen.

Nutzwertiger

Wie erwartet, wirkt das Karosseriedesign der Nutzwert-Version etwas weniger avantgardistisch als das der Limousine. Dies liegt zum einen am relativ nüchternen Heckabschluss des Lastesels – ein Kombi ist und bleibt eben ein Kombi. Zum anderen ist wohl auch die Limousine selbst schuld: Wie sollten die Designer deren rückwärtigen Blickfang, die konkave Heckscheibe, erfolgreich für den Kombi adaptieren? Die Antwort lautet: Sie haben es erst gar nicht versucht und taten wohl auch gut daran. Statt einer nach innen gewölbten Hecktür trägt der C5 Tourer eine konventionelle Klappe mit weit in die Fahrzeugseiten gezogenen Leuchtbändern. Allerdings: Die Kombi-Front wirkt genauso elegant und typisch wie die der Stufenheckvariante. Freunden des französischen Stylings jedenfalls dürfte das C5-Gesicht mit seinen großen, breiten Scheinwerfern und dem clever ins Blech integrierten Doppelwinkel gefallen. Uns jedenfalls erinnert es entfernt an den legendären CX der siebziger und achtziger Jahre.

Bloß nicht zu gemütlich

Viel Eleganz und Stil auch im Inneren: Auf den ersten Blick wirken die Stoffsitze mit ihren scharf gezeichneten Wangen zwar etwas zu sportlich für dieses Umfeld. Wer aber Platz nimmt, der hat nicht viel zu meckern. Der Seitenhalt ist gut, der Verstellbereich großzügig und die angenehm straffe Polsterung hat so gar nichts mit den ultraweichen Plüschsofas zu tun, die es in der Vergangenheit oft in französischen Autos gab. Die Lehnenverstellung per Zughebel funktioniert zwar besser als vergleichbare Lösungen anderer Hersteller – wir allerdings fänden eine völlig stufenlose Verstellung per Handrad noch besser. Fahrer der Top-Version "Exclusive" werden dieses Problem übrigens nicht haben, denn dort gibt's elektrisch verstellbare Teilledersitze serienmäßig. Für unseren Testwagen im "Confort"-Trimm hingegen würden die Elektrositze mit 2500 Euro ins Kontor schlagen – allerdings inklusive Lederausstattung.