Fediverse: Unabhängige soziale Netzwerke in Nutzerhand

Soziale Netzwerke gehen auch anders. Das Fediverse mit Diensten wie Mastodon und Peertube bietet Vorteile, die Diensten wie Facebook und Twitter fehlen.

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(Bild: Rudolf A. Blaha)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Michael Link
  • Andreas Itzchak Rehberg
Inhaltsverzeichnis

Der Mensch ist ein Herdentier, auch im Internet. Ziemlich schnell, nachdem das Internet das Laufen lernte, gab es schon so was wie soziale Netzwerke. Doch die machen immer weniger Freude. Dazu tragen häufige Datenschutzpannen bei, aber auch das Zupflastern der Seiten mit Werbung sowie die undurchsichtigen Algorithmen, was man vom Nachrichtenstrom überhaupt zu sehen bekommt. Fediverse könnte das wieder korrigieren, weil es von den Nutzern selbst betrieben wird – und nicht von Konzernen.

Zuerst die Bestandsaufnahme: Wikipedia definiert soziale Netzwerke als Onlinedienste, die Möglichkeiten zum Informationsaustausch und Beziehungsaufbau bieten. Sie gehören zu den beliebtesten Anwendungen im Internet: Allein bei Facebook melden sich nach Unternehmensangaben täglich über 1,7 Milliarden Nutzer an. Und die Evolution verlief ziemlich schnell: Zuerst kamen die Mailboxen mit ihren Schwarzen Brettern, die man im digitalen Leben Bulletin-Board-Systeme nannte. Nach Einwahl – damals noch per Telefonmodem – konnte man in Foren schreiben und private Nachrichten als sogenannte PN austauschen.

In den Achtzigerjahren vernetzten sich nach und nach immer mehr Mailboxen, zum Beispiel über das Fidonet, das bis heute aktiv ist. Um 1990 kamen unter anderem mit Compuserve und AOL Angebote im Paket mit einem Internetzugang, die erstmals Nutzerprofile für die eigene Kundschaft vorhielten. 1995 wurde Classmates.com geboren, zwei Jahre später folgte SixDegrees.com als erstes Angebot, bei dem man Freundeslisten anlegen konnte. 2004 kam Facebook, ein Jahr später StudiVZ. Google versuchte sich erfolglos unter anderem mit Wave und Google+, welches im vorletzten Jahr eingemottet wurde.

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