Drogenhandel über Telegram: BKA schreitet gegen Chatgruppen ein

Drogen, Daten und andere illegale oder illegal erworbene Waren werden nicht nur im Darknet gehandelt. Die Polizei ging dagegen am Donnerstag vor.

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Dieses Bild hat das BKA in die übernommenen Chatgruppen eingeblendet.

(Bild: BKA)

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Das Bundeskriminalamt und andere Strafverfolger haben am Donnerstag neun Chatgruppen im Messengerdienst Telegram übernommen und sichergestellt, über die mit illegalen Waren gehandelt wurde. Daran beteiligt waren Staatsanwaltschaften in Bamberg, Bremen, Chemnitz, Frankfurt, Essen, Hagen, Konstanz und Mannheim.

Die Gruppen nannten sich "Silk Road", "Marktplatz//Schwarzmarkt", "GermanRefundCrew" oder "Cracked Accounts Shop" und hatten insgesamt 8000 Mitglieder. Gegen ihre Administratoren und die dortigen Händler wurde nach BKA-Angaben seit Anfang Juni 2020 ermittelt. Bisher seien 28 Beschuldigte identifiziert worden, gegen sie wurden am Donnerstag Durchsuchungsbeschlüsse in 30 Objekten vollstreckt.

Die Beschuldigten werden verdächtigt, unerlaubt Handel mit Betäubungsmitteln, gefälschten Dokumenten, illegal erlangten Daten und anderen "inkriminierten Gütern" über Telegram betrieben zu haben. In ihren Wohnungen fanden die Polizisten unter anderem gut vier Kilogramm Betäubungsmittel, acht Waffen und 8000 Euro Bargeld sowie zahlreiche weitere Beweismittel, darunter Smartphones und diverse Datenträger.

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Vier Kilogramm Drogen hat die Polizei …
(Bild: BKA)

Das BKA schildert den Handel mit Hilfe von Telegram als Alternative zu Handelsplattformen im Darknet. In den teilweise öffentlich zugänglichen Kanälen und Chatgruppen werden die illegalen Geschäfte angebahnt, zum Beispiel mit Bildern beworbene Angebote oder durch Listen verifizierter Händler. Abgewickelt wurden die Geschäfte in separaten Chats zwischen einzelnen Telegram-Nutzern.

(anw)