Fraunhofer Institut öffnet Blick in digitale Zukunft

Das Fraunhofer Institut IPSI setzt auf Biometrie und den mit Chip-Karten ausgestatteten Menschen.

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  • dpa

Ein Blick in die digitale Zukunft hat das Fraunhofer Institut für Integrative Publikations- und Informationssysteme (IPSI) in Darmstadt gewährt. Bei einem Tag der offenen Tür am Freitag stellte die Einrichtung ihre neuesten Forschungen vor. Schwerpunkt des Instituts ist die Entwicklung von elektronischen Wasserzeichen, die Informationen im Internet vor unberechtigten Zugriffen schützt. Gearbeitet wird außerdem an Lernmethoden und Geschäftsabschlüssen über Internet sowie der Übermittlung von Daten ohne die herkömmlichen Computer.

Bei den Wasserzeichen setzt das Institut auf biometrische Methoden. So wird zurzeit an der elektronischen Erkennung der Unterschrift gearbeitet. Dabei wird nicht nur der Schriftzug, sondern auch die Dynamik und die Schreibgeschwindigkeit berücksichtigt. Das erschwere die Fälschung, sagte Projektleiterin Astrid Mayerhöfer. Allerdings scheiterten oft auch die Zugangsberechtigten an den Sicherheitsbarrieren, da ihre Unterschrift zu stark variiere. Zukunftsweisend sei eine Kombination aus verschiedenen biometrischen Merkmalen wie Fingerabdruck, Sprache oder Iriserkennung.

Das "Verschwinden des Computers" ist Ziel des Projektes "Ambient Agoras", das von der Europäischen Union gefördert wird. Diese Vision geht davon aus, dass alle Menschen mit kleinen Chipkarten ausgerüstet sind, mit denen sie überall aufgestellte Informationsgeräte anzapfen können – vom "Schwarzen Brett" in ihrer Firma bis zum Terminal der lokalen Zeitung. Die Informationen könnten auch nach einem persönlichen Profil gefiltert werden, erläuterte Projektleiter Norbert Streitz. Denkbar sei auch, dass die Terminals die Passanten an ihrer Karte erkennen und ihnen Zeichen geben, falls sie passende Informationen haben. Die Umsetzung dieser Ziele werde jedoch noch einige Jahre beanspruchen.

Viele Forschungsarbeiten des Instituts fänden schnell eine praktische Anwendung, sagte Sprecherin Sibylle Becht. Das zeige auch die große Zahl von so genannten Spin-offs: Jedes Jahr werde mindestens ein Projekt in ein eigenständiges Unternehmen überführt. Das Institut selbst beschäftigte rund 100 Mitarbeiter, ein Drittel davon stamme aus dem Ausland. (dpa) / (mw)