Beschleuniger für Compute-DNA: AMD stellt Instinct MI100 wohl bald vor

AMD will in Sachen FP64-Rechenleistung Nvidias A100 einholen und setzt dafür auf die von RDNA (Navi) abgekapselte Compute-Architektur CDNA.

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(Bild: Carsten Spille / c't)

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Obwohl AMD noch dieses Jahr die ersten GPU-Beschleuniger mit neuer CDNA-Architektur für Rechenzentren bringen will, wurde es in den letzten Monaten sehr still um die eigenen Beschleunigerkarten. Nun hat sich AMD offenbar selbst verraten und eine Vorstellung der ersten CDNA-Modelle am 16. November 2020 in Aussicht gestellt. In dem Zeitraum findet thematisch passend die Supercomputing-Konferenz SC20 (virtuell) statt.

Die Webseite Aroged entdeckte erstes Material zu einer Instinct MI100 auf AMDs Partner-Webseite für Distributoren, Händler und Hersteller. Demnach will AMD den weltweit schnellsten FP64-Beschleuniger anbieten – Nvidias Ampere-GPU A100 schafft 9,7 TeraFlops mit doppelter Genauigkeit, die es zu knacken gilt.

Auffällig: AMD lässt der Dokumentation zufolge bei Beschleunigerkarten den Markennamen "Radeon" wegfallen, nachdem Nvidia bereits das "Tesla" bei seinen Modellen gestrichen hat. Die Instinct-Schriftzüge werden den Epyc- und Ryzen-Schriftarten angepasst.

CDNA steht für Compute-DNA und stellt eine Abkapselung der Radeon-DNA-Architektur (RDNA) für Gaming-Grafikkarten dar. Linux-Patches von Anfang 2020 enthielten bereits Angaben zum Chip "Arcturus" (mutmaßlich für die Instinct MI100), der ohne 3D-Engine als reiner Compute-Beschleuniger daherkommen soll. Die Nomenklatur bei AMDs Instinct-Karten bezieht sich üblicherweise auf die INT8-Leistung für Machine Learning: Die Radeon Instinct MI60 etwa erreicht 60 INT8-TOPS – die Instinct MI100 dürfte 100 INT8-TOPS schaffen.

Besagte Linux-Patches deuteten bei Arcturus auf 128 Compute Units mit 8192 Shader-Kernen hin. Zudem sammelt AMD mit seinen RDNA-Grafikkarten (Radeon RX 5000 / 6000) sowie Vega-GPUs in Kombiprozessoren (Ryzen 4000U/H) Erfahrung mit hohen Taktfrequenzen, die auch CDNA zugutekommen könnte. (mma)