Buchbesprechung: Funktionale Programmierung in Java

Das Buch erläutert, wie sich funktionale Konzepte in der objektorientierten Sprache umsetzen lassen – von Generics und Lambdas bis zu Monaden und Funktoren.

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Funktionale Programmierung in Java

(Bild: vs148/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael MĂĽller

Herbert Prähofer
Funktionale Programmierung in Java – Eine umfassende Einführung
dpunkt.verlag 2020
XIX + 321 Seiten, 34,90 Euro
ISBN: 78-3-86490-757-9

Mit Java 8 haben Lambda-Ausdrücke ihren Weg in die Programmiersprache gefunden und damit verbunden die Möglichkeit funktionaler Programmierung. Während bereits einige deutschsprachige Werke die Themen Lambdas und Streams streifen, hat Herbert Prähofer nun ein Buch verfasst, das sich gezielt mit funktionaler Programmierung in Java beschäftigt.

Java ist ursprünglich eine objektorientierte Sprache. Funktionale Konzepte sind womöglich manch altgedientem Softwareentwickler fremd – daher startet Prähofer mit einer Einführung in die Grundlagen der funktionalen Programmierung und deren elementaren Konzepten. Über Erörterungen der sprachlichen Elemente wie den bekannten Generics, die erweiterten Interfaces mit Default-Methoden bis hin zu Lambda-Ausdrücken schafft er die Basis für die weiteren Kapitel, die später bis zu funktionalen Konzepten wie Funktoren und Monaden reichen.

(Bild: dpunkt.verlag)

Doch zunächst geht es um das Programmieren ohne Seiteneffekte, Funktionsparameter und Kombinationen von Funktionen. Hier zeigt der Autor, welche mächtigen Konzepte sich mit Lambda-Ausdrücken realisieren lassen.

Während Leserinnen und Leser Wissenswertes über die mit Java 8 eingeführten Streams erfahren, veranschaulicht Prähofer, wie sich Funktionen optimal auf Datenströme anwenden lassen. Über die Parallelisierung mittels Streams gelangt der Autor schließlich zur Erstellung asynchroner Funktionsketten und reaktiver Streams (RxJava). Betrachtungen zum Test funktionaler Algorithmen und ein kurzer Ausblick auf weiterführende Konzepte runden das Buch ab.

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"Funktionale Programmierung in Java" bietet insgesamt einen umfassenden Einblick in die funktionalen Möglichkeiten der weit verbreiteten Programmiersprache. Dabei beschränkt sich der Autor nicht nur auf den Überblick, sondern geht an vielen Stellen auf wesentliche Details ein.

Der bisweilen etwas dröge und primär auf die Theorie ausgerichtete Schreibstil ist vermutlich Prähofers Tätigkeit als Universitätsprofessor geschuldet. Während Studenten mit einer solchen Sprache vertraut sein dürften, mag es dem einen oder anderen Entwickler schwerfallen, sich durch dieses Buch zu kämpfen. Auch ein wenig mehr Bezug zur Praxis wäre durchaus wünschenswert. Das wichtige Thema rechtfertigt aber dennoch die Lektüre des Buches, das zu den wenigen deutschsprachigen Werken über funktionale Programmierung mit Java zählt.

Michael MĂĽller
ist als Bereichsleiter Softwareentwicklung der InEK GmbH verantwortlich für Projekte im Web-, Java- und .NET-Umfeld. Daneben betätigt er sich als freier Autor und verfasst Fachartikel zu diversen Entwicklungsthemen sowie Buchrezensionen.

[Anmerkung d. Red.: Der dpunkt.verlag als Herausgeber des Buchs ist Teil der Heise Gruppe]

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