macOS 11 Big Sur: Software-Hersteller warnen Musiker vor dem Update

Wie jedes Jahr birgt das Betriebssystem-Update von Apple Kompatibilitätsrisiken. Besonders Hersteller von Musikalien warnen vor Problemen.

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macOS Big Sur

(Bild: Apple)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Noch in dieser Woche will Apple macOS 11, Codename Big Sur, offiziell veröffentlichen. Das Betriebssystem ist unter anderem Voraussetzung für den Umstieg auf die M1-Prozessoren, die am vergangenen Dienstag vorgestellt wurden. Es soll jedoch auch für Intel-Rechner zahlreiche Neuerungen, darunter Performance-Verbesserungen und stärkere Absicherungen des Safari-Browsers mit sich bringen.

Speziell Musiker, die Macs produktiv einsetzen, sollten mit dem Update auf macOS11 Big Sur jedoch warten. Zahlreiche Hersteller von Soft- und Hardware geben im Vorfeld Warnungen aus, dass ihre Geräte mit Big Sur eventuell nicht laufen. Dazu zählen beispielsweise der Synthesizer-Hersteller Elektron und der Interface-Anbieter Universal Audio. Bislang sind uns nur vereinzelte Hersteller wie Celemony und RME bekannt, die grünes Licht für Big Sur geben.

Musiker sollten deshalb vor dem Update auf den Webseiten der Hersteller nachsehen, ob entsprechende Treiber und Updates für ihr System bereitstehen. In den vergangenen Jahren zogen sich die nötigen Hersteller-Updates für neue macOS-Versionen bis über die Weihnachtsferien hin. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage könnte sich die Zeitspanne dieses Mal bis ins kommende Jahr hinziehen. In jedem Fall ist vor dem Update ein komplettes Backup zu empfehlen, um im Ernstfall zurück zur aktuellen Konfiguration zu kommen. Einen recht umfangreichen Überblick über die Gesamtsituation speziell für Musiker gibt der US-Lieferant Sweetwater auf seiner Webseite.

Update vom 13.11.20, 13 Uhr: Matthias Carstens, Firmengründer von RME, hat sich bei uns gemeldet, um klar zu stellen, dass bislang nur Beta-Treiber für die USB-Interfaces vorliegen. Hier ist sein offizielles Statement, das auch die Ursachen für die Verzögerungen bei den Updates der Hersteller erläutert:

"RME weist darauf hin, dass es noch keine offiziellen RME-Treiber für ARM und Big Sur gibt. RME hat eine Preview des hauseigenen USB 2/3 Treibers im eigenen Forum veröffentlicht, die mit dem von Apple an Entwickler gelieferten ARM-Geräten sehr gut funktioniert.

Ob das mit den dann im Handel erhältlichen Geräten auch noch so ist muss sich erst noch zeigen. So besitzen die speziellen ARM Entwicklungsgeräte nur USB - kein Thunderbolt. Diese können also schon seitens der Architektur eine andere Performance zeigen als die bei Endkunden aufschlagenden Geräte. Zum anderen machte dies RME unmöglich, vorab Thunderbolt, und darüber eventuell mögliche Zusatzschnittstellen wie FireWire, vor den an Kunden ausgelieferten Geräten zu untersuchen und zu erstellen.

Weiterhin hat Apple sehr kurz vor dem finalen Release, nämlich mit RC2, plötzlich und unerwartet die Unterstützung von Thunderbolt und PCI Express geändert. Das betrifft auch den Betrieb mit Intel-Macs: diese sind entweder in Sachen Audio nun funktionslos, oder es stürzt gleich der ganze Rechner ab. RME hat intern bereits funktionierende Thunderbolt-Treiber, und ist daher zuversichtlich, in wenigen Tagen aktualisierte TB und PCIe Treiber zum Download bereitstellen zu können."

(hag)