Huawei verkauft Smartphone-Tochtermarke Honor

Huawei stößt seine Tochtermarke Honor ab. Der Schritt sei wegen der Knappheit technischer Komponenten infolge des US-Handelsembargos notwendig.

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(Bild: Honor)

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Der chinesische Tech-Konzern Huawei verkauft seine Smartphone-Marke Honor. Abnehmer ist ein neu gegründetes Konsortium namens Shenzhen Zhixin New Information Technology, teilte Huawei in einem Statement mit. Es besteht aus verschiedenen Honor-nahen Unternehmen und der Shenzhen Smart City Technology Development Group.

Zu dem Schritt habe man sich aufgrund der Knappheit technischer Komponenten für das Mobilgeschäft entschieden, erklärt Huawei in einer Mitteilung. Wegen eines Handelsembargos der US-Regierung dürfen nur noch US-Unternehmen mit Sonderlizenz Geschäfte mit Huawei machen. Weil auch Patente und Technologien aus den USA betroffen sind, haben auch zahlreiche internationale Unternehmen die Zusammenarbeit mit Huawei eingestellt.

So hatte Huawei zuletzt massive Probleme, an Mobilprozessoren zu kommen. Der Verkauf der Tochtermarke Honor gibt Huawei die Chance, die knappen Ressourcen auf die höherwertigen Huawei-Smartphones zu konzentrieren. Zum Verkaufspreis von Honor macht Huawei keine Angaben. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuvor berichtet, Huawei verspreche sich umgerechnet bis zu 12,8 Milliarden Euro.

Unter neuen Eigentümern wäre die bisherige Huawei-Tochter Honor wohl nicht mehr von den Handelsrestriktionen der US-Regierung betroffen. Damit ist denkbar, dass Honor-Handys auch wieder Zugang zu Googles Play-Diensten bekommen.

Huawei wird dem Statement zufolge keinerlei Anteile an Honor mehr halten. Das Unternehmen soll außerdem nicht mehr an den Entscheidungsprozessen oder dem Management von Honor beteiligt sein, nachdem der Verkauf abgeschlossen ist. Honors Geschäftsführung habe sich zu dem Schritt entschieden.

Seine Tochtermarke Honor hatte Huawei 2013 ins Leben gerufen. Huaweis Honor-Handys wurden an eine junge Zielgruppe vermarktet und waren in der Regel deutlich günstiger als die Huawei-Flaggschiffe. Honor produzierte wie Huawei außerdem Notebooks und Gadgets wie Smart Watches.

Die US-Regierung hatte Huawei im vergangenen Frühjahr mit einem Handelsembargo überzogen und diesen Schritt mit vermeintlichen Spionage-Aktivitäten für den chinesischen Staat begründet. Eine Schonfrist, die eingeschränkte Zusammenarbeit mit Huawei ermöglichte, ist im Sommer ausgelaufen.

Besonders die Beschaffung von Mobilprozessoren ist für das Unternehmen zum Problem geworden: Viele Hardware-Zulieferer, auch außerhalb der USA, mussten Lieferungen an Huawei einstellen. Selbst die Produktion Huaweis eigener Kirin-Chips ist beeinträchtigt, weil Auftragsfertiger TSMC keine Bestellungen mehr entgegennehmen kann. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der US-Hersteller Qualcomm eine Sonderlizenz erworben hat, um Huawei mit "einigen 4G-Chips" versorgen zu können.

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