Bill Gates über Maskenverweigerer: "Wir bitten Sie (auch), Hosen zu tragen!"

Für Maskenverweigerer hat Bill Gates angesichts der Corona-Pandemie kein Verständnis und nutzt seinen neuen Podcast zur Aufklärung.

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Rashida Jones (r.) und Bill Gates (l.)

(Bild: Bill Gates (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

In dem neuen Podcast "Bill Gates and Rashida Jones Ask Big Questions" hat der Microsoft-Mitgründer und Philanthrop Bill Gates starke Kritik an Maskenverweigerern geübt.

In der ersten Folge des neuen Podcasts suchte er zusammen mit Schauspielerin, Drehbuchautorin und Sängerin Rashida Jones und dem US-Immunologen und Direktor des US-amerikanischen Forschungszentrums National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) Anthony Fauci Antworten auf die Frage "What will the world look like after COVID-19?".

Angesichts der hohen Todeszahlen in den USA zeigte Gates Unverständnis für Menschen, die keine Maske tragen wollen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verringern und damit Leben zu retten. "Die Überlegung, dass jemand sich weigert, eine Maske zu tragen, ist für mich sehr seltsam", sagte Gates und stellte die Frage in den Raum, ob diese Leute eine Art von Nudisten seien. "Wissen Sie, ich meine, wir bitten Sie, Hosen zu tragen und kein Amerikaner, oder nur sehr wenige Amerikaner, sagen, dass das eine schreckliche Sache ist."

Gates unterstrich dabei die Wichtigkeit, Masken dort zu tragen, wo es angebracht ist, und erläuterte, wie Masken – auch Behelfsmasken – andere und unter Umständen auch den Träger schützen können. Streckenweise wirkte der Podcast wie eine Aufklärungssendung. So erklärte Gates, dass die Ansteckungsgefahr über die Atemwege höher als bei anderen Viruserkrankungen ist und bereits im asymptomatischen Stadium Ansteckungen möglich sind.

Rashida Jones unterstrich die Kritik von Gates. "Wenn Sie früher zu einem Leben zurückkehren wollen, tragen Sie eine Maske, oder tragen Sie keine Maske und bleiben zu Hause", sagte sie.

Auch Fauci, der als Leiter der NIAID die US-Regierung in der Corona-Pandemie beraten und sich mit US-Präsident Donald Trump in der Maskenfrage überworfen hatte, unterstrich die Wichtigkeit des Tragens von Masken und des Händewaschens. Fauci hatte auch für Ausgangsbeschränkungen plädiert und war damit bei Trump auf taube Ohren gestoßen. Fauci appellierte im Interview mit Jones und Gates an die Menschen, soziale Distanz zu üben, um über den bevorstehenden Winter zu kommen.

Insgesamt zog Fauci eine positive Bilanz angesichts der Aussicht auf Impfstoffe. "Ich will den Leuten sagen, gebt nicht auf", sagte er. "Das wird ein Ende haben. Die Wissenschaft wird uns mit einem Impfstoff und einer Therapie helfen, und wenn wir die Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit beachten, können wir auch die Kontrolle darüber bekommen. Das, was Sie nicht wollen, ist, dass die Leute sagen ‘Ich habe das so lange gemacht. Ich bin es leid. Zum Teufel damit. Ich gehe einfach raus und mache, was ich will‘."

In den USA hatte die Trump-Regierung kaum Anstrengungen unternommen, die Corona-Pandemie einzudämmen. Derzeit zeigen die täglichen Neuansteckungen einen exponentiellen Verlauf mit zuletzt rund 180.000 Infizierten. Knapp 250.000 Menschen sollen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sein. Nach Angaben der University of Washington könnte ein landesweites Maskengebot bis März rund 68.000 US-Amerikanern das Leben retten, schreibt Reuters.

(olb)