Banken mit Defiziten im Web
Nur ein Drittel der deutschen Banken bieten Firmenkunden spezielle Beratung im Web. Eine Studie prophezeiht maßgeschneiderten Online-Diensten große Chancen.
Die deutschen Kreditinstitute bieten ihren Firmenkunden kaum spezielle Angebote im Internet. Nach einer Studie der Unternehmensberatung Mummert + Partner beraten derzeit lediglich 35 Prozent der Banken ihre Firmenkunden auch online. Die von Mummert + Partner befragten 34 Bankexperten halten dies für ein großes Defizit. Das Internet ermögliche maßgeschneiderte Serviceangebote und könne so wichtige Firmenkunden binden. Doch die meisten virtuelle Filialen beschränkten ihr Online-Angebot auf standardisierte Basisdienstleistungen wie Zahlungsverkehr und Wertpapiergeschäft.
Ein erhebliches Potenzial sehen die befragten Experten in bankfremden Serviceangeboten wie der elektronischen Rechnungstellung und Zahlungsabwicklung. Bis 2003 werde sich die Nachfrage nach diesen Angeboten mehr als verdoppeln.
Bei Privatkunden spielt die individuelle Online-Beratung bislang kaum eine Rolle. Trotz der mehr als 15 Millionen Online-Konten in Deutschland sehen 80 Prozent der Bankkunden das Internet nur als Zusatzangebot. Nach Einschätzung von Wolfgang Arnold, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband deutscher Banken, ist das Internet besonders in schwierigen Finanzfragen bisher keine wirkliche Alternative zum persönlichen Gespräch mit einem Berater. "Qualifizierte Beratung ist derzeit noch nicht über E-Mail oder standardisierte Internet-Seiten möglich." (hod) (em)