Von der Idee zum Buch: So schreiben Sie einen Krimi

Viele Menschen träumen davon, einen Roman um Mord und Totschlag zu verfassen. Nur: Wie macht man das? Ein Bestsellerautor berichtet.

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(Bild: Mitch Saint, stock.adobe.com)

Lesezeit: 58 Min.
Von
  • Cay Rademacher
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Cay Rademacher wurde 1965 in Flensburg geboren. Er studierte Geschichte sowie Philosophie in Köln und Washington und arbeitete lange als Redakteur für „Geo“. Seit 2013 lebt er als freier Schriftsteller in der Provence, wo auch die Krimis um Capitaine Roger Blanc spielen. Neben seinen Romanen verfasste er mehrere historische Sachbücher, unter anderem „Drei Tage im September“.

Was ist überhaupt ein Krimi? Darüber sind schon Regalmeter Bücher veröffentlicht worden. Für unsere Zwecke reicht die simple Definition: Ein Krimi beschreibt, wie das Verbrechen ins Alltagsleben einbricht. Schon hat man das Problem erfasst. Den Alltag nämlich kennt jeder, aber es ist schwer, ihn packend zu beschreiben. Verbrechen sind spannend, doch kennt sie kaum ein Autor aus eigener Erfahrung. (Welcher Schreiber ist schon praktizierender Serienmörder?) Ein Krimi besteht scheinbar also zur einen Hälfte aus langweiligem Kram (Butterbrot) und zur anderen Hälfte aus Dingen, von denen man leider keine Ahnung hat (Blutvergießen).

Als Autor bedient man sich gerne im eigenen Alltag: Jeder kennt (vermutlich) seine Heimat, ob es nun Berlin oder das Allgäu ist – nicht allein die Sehenswürdigkeiten, sondern auch Nebenstraßen, Restaurants, Sportvereine, Bürokästen, Bahnhöfe. Merke: Schöne Stellen stehen bei Tripadvisor, aber gerade die hässlichen Plätze sind ideale Schauplätze für Krimis, und die kennt eher wer wirklich dort lebt.