Kali Linux 2020.4: Neue Version macht ZSH zur Standard-Shell

Der schon in 2020.3 begonnene Wechsel zu ZSH wurde abgeschlossen. Zudem wurde(n) die Tool-Sammlung und dynamisch generierte Verweise auf die Kali-Doku ergänzt.

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(Bild: kali.org)

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Inhaltsverzeichnis

Mit 2020.4 ist die vierte (und letzte) Ausgabe von Kali Linux im laufenden Jahr erschienen. Wie bereits im Zuge des vergangenen Releases angekündigt, löst die Z-Shell (ZSH) in der neuen Version Bash (Bourne Again Shell) als Default ab. Neu hinzugekommen ist ein bei jedem Terminal Login erscheinender, dynamisch generierter Hinweis zu Hilfe-Ressourcen; außerdem wurden Kalis Werkzeugkasten weitere Tools hinzugefügt.

Optischer Feinschliff, Aktualisierungen für Desktopumgebungen und Software sowie ein Kernel-Upgrade auf Version 5.9 runden das Release ab. Die Debian-basierte Linux-Distribution richtet sich, ähnlich wie der Konkurrent Parrot OS (aktuell in Version 4.10 von August 2020), primär an ein IT-Sicherheitsaffines Publikum und bringt für dieses eine große Auswahl vorinstallierter Werkzeuge etwa zur Schwachstellen-Analyse und Forensik mit.

Im Anschluss an eine Testphase und auf Basis überwiegend positiven Nutzerfeedbacks haben sich die Kali-Entwickler für ZSH als Default-Shell entschieden. Das gilt zunächst für die Desktop-Images (amd64/i386) und die Cloud-Fassung von Kali; die übrigen Plattformen sollen voraussichtlich in späteren Versionen nachziehen.

Verwandlungsschritte: Das neue universelle "cross-shell theme" (unten im Bild) verpasst Bash einen ZSH-ähnlichen Look.

(Bild: kali.org)

Wer 2020.4 neu installiert, muss zur standardmäßigen ZSH-Nutzung nichts weiter unternehmen. Im Falle eines Updates bestehender Installationen sind manuelle Schritte/Befehlsausführungen notwendig. Details hierzu nennt die Release-Ankündigung zu Kali Linux 2020.4 (Abschnitt "ZSH Shell By Default").

Der Bash-Prompt wurde indes optisch ein wenig an ZHS angeglichen. Auch hier gilt: Neuinstallationen bringen die optischen Anpassungen bereits mit, bei Updates ist manuelles Nacharbeiten nötig (s. Abschnitt "Bash Shell Makeover" in der Ankündigung).

Eigenen Angaben zufolge erhalten die Kali Linux-Entwickler häufig Feedback zu vermeintlich fehlenden oder kaputten Features in der Distribution. Häufig sei dies allerdings gar nicht der Fall; vielmehr resultiere diese Feedback oft aus Wissenslücken seitens der Nutzer . Um solchen Nachfragen künftig vorzubeugen und die ausgehende Kommunikation zu verbessern, liefert Kali jetzt bei jeder Terminal-Anmeldung dynamische generierte Verweise auf nützliche Ressourcen aus der projekteigenen Dokumentation zurück.

So oder ähnlich sieht die (deaktivierbare) Begrüßungsnachricht der neuen Kali-Version aus.

(Bild: kali.org)

Wer diese Hinweise nicht (mehr) angezeigt bekommen möchte, kann sie per Nutzer mit dem Befehl

touch ~/.hushlogin

oder global mit

touch /etc/kali-motd/disable-all

ausblenden.

Die verfügbaren Desktop-Umgebungen wurden auf Gnome 3.38 und KDE Plasma 5.19 aktualisiert. Kali NetHunter, das Android-Gegenstück zur Desktop-Version, hat unter anderem ein neues Einstellungen-Menü und einen schicken neuen Boot-Screen bekommen. Win-KeX, das seit Kali Linux 2020.3 eine Kali-GUI in der WSL2-Umgebung (Windows Subsystem for Linux) bereitstellt, ist in der neuen Version 2.5 auch auf Windows-on-ARM-Geräten nutzbar.

Neu hinzugekommen sind die Tools Apple bleee, CertGraph, dnscat2, FinalRecon, goDoH, hostapd-mana und Whatmask. Das Metasploit-Framework ist jetzt in Version 6 mit dabei.

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Wer Kali Linux neu installieren möchte, findet auf der Download-Site 32- und 64-Bit-Fassungen sowie Verweise auf VMware-, VirtualBox- und ARM-Images. Zusätzlich gibt es "Weekly Builds" von Kali Linux für Neugierige, die keine Angst vor dem einen oder anderen möglicherweise noch vorhandenen Bug haben.

Wer von einer frĂĽheren Version per Update auf 2020.4 umsteigt, sollte sich unbedingt die Hinweise zur Nachjustierung von ZSH in der Release-AnkĂĽndigung zu Kali Linux 2020.4 anschauen.

(ovw)