Commerzbank sucht Partner für Online-Tochter
Die Commerzbank will auf die Krise beim Online-Broker Comdirekt reagieren.
Die Commerzbank sucht nach einem Partner für ihre Internet-Tochter Comdirect. Es müsse unter den großen drei bis fünf Online-Brokern eine Konsolidierung geben, auch um europäisch weiter expandieren zu können, sagte der Vorstandschef der Bank, Klaus-Peter Müller, im Gespräch mit der Berliner Tageszeitung (Montagausgabe). Auch eine Fusion der Comdirect mit den schärfsten Konkurrenten Direkt Anlage Bank (DAB) oder Consors schloss Müller nicht aus.
Die Reintegration von Comdirect in das Privatkundengeschäft wäre laut Müller "eine der schlechtesten Lösungen". 93 Prozent der Comdirect-Kunden seien nie Kunden der Commerzbank gewesen, und niemand könne ihm sagen, ob sie es werden wollten, so der Vorstandschef. "Wenn wir die Comdirect integrieren, sparen wir nichts und machen uns zudem noch die Preisstruktur in unserem beratungsintensiven Privatkundengeschäft kaputt".
Branchenbeobachter erwarten nach Darstellung der Zeitung seit längerem, dass es unter den deutschen Online-Brokern zu Fusionen oder Übernahmen kommen wird. Auf Grund der Krise an den Finanzmärkten und der deshalb fehlenden Provisionserträge seien die meisten von ihnen in die Verlustzone geraten. Auch Comdirect, der nach eigenen Angaben europaweit größte Anbieter von Online-Finanzdienstleistungen, soll nach Erkenntnissen der Financial Times Deutschland deutlich in die roten Zahlen geraten sein und hat dem größten Teil seiner Mitarbeiter vom 1. Oktober an Kurzarbeit verordnet. (dpa) / (em)