Windows auf ARM-Macs: Apple zeigt auf Microsoft

Macs mit M1-Chip sind "zweifellos sehr fähig", Windows nativ auszuführen, so Apples Software-Chef. Die Entscheidung darüber liege aber bei Microsoft.

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Auf Intel-Macs kein Problem: Über Boot Camp lässt sich Windows installieren.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat sich erstmals zum Thema "Windows auf ARM-Macs" geäußert: Die neuen Macs mit Apples M1-Chip seien "zweifellos sehr fähig" dazu, die ARM-Version von Windows auch nativ auszuführen, betonte Apples Software-Chef Craig Federighi in einem Interview, die entsprechende Unterstützung liege aber "wirklich in Microsofts Hand". Das würde zugleich bedeuten, dass sich x86-Windows-Software auf den ARM-Macs nutzen lässt.

Apple stelle alle nötigen Kerntechnologien bereit, um Microsoft eine Umsetzung zu erlauben, erläuterte Federighi gegenüber Ars Technica. Die Entscheidung darüber liege aber bei Microsoft, auch in Hinblick auf eine Lizenzierung. Die ARM-Version von Windows wird bislang nicht an Endkunden verkauft.

Microsoft hat gerade mit der Testphase von x64-Emulation in Windows on ARM begonnen, um so auch das Ausführen von ressourcenhungrigen Anwendungen zu ermöglichen, die für Geräte mit Intel-Prozessoren entwickelt wurden. Windows on ARM unterstützt bereits 32-Bit x86-Software sowie native 32- und 64-Bit-Apps für ARM.

Ob Apple sich wieder die Arbeit machen würde, Windows-Treiber für die eigene Hardware zu schreiben und Windows on ARM etwa in Boot Camp zu unterstützen, geht aus dem Interview nicht hervor. Auf Intel-Macs lässt sich so Windows installieren und booten – mit von Apple gepflegten Treibern. Nach der Ankündigung des großen Mac-Umstiegs von Intel- auf hauseigene, ARM-basierte Prozessoren, erklärte Federighi nur, man biete keine Boot-Möglichkeit für alternative Betriebssysteme auf den ARM-Macs mehr an, Virtualisierung sei der Weg nach vorne.

Gängige Virtualisierer für macOS laufen bislang noch nicht auf den Macs mit Apples M1-Chip. Parallels Desktop ist in Vorbereitung. Auch hier wäre für die Virtualisierung von Windows on ARM aber eine Lizenzänderung durch Microsoft erforderlich. Man sei "begeistert", dass Microsoft in seiner ARM-Version von Windows künftig x64-Apps unterstützt, heißt es bislang lediglich bei Parallels ohne eine weitere Ankündigung zum Windows-Support. Die Windows-Ausführungsschicht CrossOver bringt in Version 20 Windows-Apps auch auf ARM-Macs, setzt dafür aktuell aber noch auf Apples Übersetzungsschicht Rosetta 2 und unterstützt längst nicht jede Windows-Software.

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(lbe)