Kartellamt gibt Verkauf von eBay Kleinanzeigen frei

Die norwegische Adevinta darf eBays deutsche Kleinanzeigenportale übernehmen. Auf dem Markt herrscht nach Ansicht der Kartellwächter ausreichender Wettbewerb.

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eBay-Logo steht in Blumenbeet

(Bild: Mike Knell CC BY-SA 2.0)

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Das Bundeskartellamt hat keine Einwände gegen die Übernahme von eBay Kleinanzeigen durch die norwegische Adevinta. Die Tochtergesellschaft der Verlagsgruppe Schibsted betreibt zahlreiche Anzeigenportale in verschiedenen Ländern und ist mit Shpock auch in Deutschland aktiv. "Zwar werden durch das Vorhaben eBay Kleinanzeigen und Shpock unter dem Dach der Adevinta zusammengeführt", erklärt Kartellamtspräsident Andreas Mundt. "Dennoch führt das Vorhaben nicht zu einer erheblichen Behinderung des Wettbewerbs, da Shpock in Deutschland nur geringe Umsätze erzielt und über sehr geringe Marktanteile verfügt."

Bei den Kleinanzeigenportalen herrscht nach Einschätzung der Kartellwächter ein ausreichender Wettbewerb sowohl durch etablierte Anbieter als auch durch neu eingetretene Anbieter wie beispielsweise Facebook Marketplace. Verbraucher hätten admit "weiterhin hinreichende Ausweichmöglichkeiten". Auch von spezialisierten Transaktionsplattformen für Autos, Immobilien und Stellenangebote gehe Wettbewerbsdruck auf Kleinanzeigenportale aus.

Adevinta hatte die Übernahme der eBay Classifieds Group, zu der neben den Kleinanzeigen auch der Fahrzeugmarkt mobile.de gehört, im Sommer bekannt gegeben. Für den in Deutschland schon sprichwörtlich bekannten Anzeigenmarktplatz ("Was letzte Preis?") haben die Norwegen gut 9 Milliarden US-Dollar in bar und Aktien bezahlt. Damit wird eBay, das im November 2019 die Ticketplattform StubHub für 4 Milliarden US-Dollar verkauft hatte, Großaktionär bei Adevinta.

(vbr)