Die DVD bleibt standhaft

Die DVD trotzt dem negativem Wirtschaftstrend -- der Absatz von Playern und Software ist 2001 drastisch gestiegen.

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Von
  • Nico Jurran

Der Dezember ist bekanntlich der Monat, um einen Rückblick auf das vergangene (Geschäfts-)Jahr zu werfen. Während viele Branchen dieser Tage dabei nur ein negatives Resümee ziehen können, stemmte sich die DVD 2001 erfolgreich gegen den allgemeinen Wirtschaftstrend -- und zwar sowohl im Hardware- wie im Softwarebereich.

So bestätigte sich die Prognose der DVD-Arbeitsgemeinschaft e.V. (DVD-AG), die für 2001 eine Verdoppelung des Absatz an DVD-Playern im Vergleich zum Vorjahr vorhergesagt hatte. Eine im Auftrag der DVD-AG durchgeführte Untersuchung kam sogar zu dem Ergebnis, dass alleine in den Monaten November und Dezember 700.000 bis 800.000 DVD-Player an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht wurden.

Die DVD-Programmanbieter können sich wiederum darüber freuen, dass der Umsatz von DVD-Titel bereits über dem mit VHS-Kassetten liegt: Mittlerweile erwartet die Softwareindustrie im Vergleich zum Vorjahr für 2001 eine Absatzsteigerung von 160 Prozent, was rund 23 Millionen verkaufte DVDs entsprechen würde. Mittlerweile gibt es in Deutschland zudem schon über 4000 DVD-Titel.

Damit stellt sich die DVD auch gegen den allgemeinen Trend in der Unterhaltungselektronikbranche, die für 2001 immer noch mit einem Umsatzminus von knapp sechs Prozent rechnet. Daran, dass die Erfolgsgeschichte der DVD ein jähes Ende nehmen könnte, glaubt niemand mehr: Nach neuen Prognosen stehen 2002 fünf Millionen DVD-Player in deutschen Haushalten.

Als erfreulich schätzen Programmanbieter die Erweiterung der Zielgruppe ein. So konnte Ende November erstmals mit "Was Frauen wollen" eine Komödie im bis dato von Action-Streifen und Thriller dominierten Markt brillieren: Die Erstauflieferung des Films mit Mel Gibson und Helen Hunt umfassste 250.000 Stück. DVD-Fans sehen die aktuelle Entwicklung im Softwarebereich jedoch nicht nur positiv: Sie befürchten, dass nach dem Motto "Masse statt Klasse" an die Stelle exklusiver Sondereditionen mit reichhaltigem Zusatzmaterial immer mehr billige "Schmalspurausgaben" treten. (nij)