Ohne Napster wird weniger getauscht

Napsters Erben sind laut einer Studie kein Ersatz für das Original.

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In Westeuropa hat sich von Februar bis August 2001 die Zahl der Nutzer von Musiktauschbörsen im Internet fast halbiert. Dies geht aus einer Studie der Marktforscher von Jupiter Media Metrix hervor, bei der rund 50.000 Internetnutzer in neun westeuropäischen Ländern befragt wurden. Demnach tummelten sich im Februar 2001 noch rund 8,2 Millionen Westeuropäer in Tauschbörsen, davon rund sechs Millionen allein beim momentan stillgelegten Angebot von Napster. Im August dieses Jahres sank die Nutzerzahl auf 4,6 Millionen. Dabei nahm der Wettbewerb der Tauschbörsen untereinander zu. Im Februar 2001 gab es 12 Anbieter, im August 2001 waren es bereits 19.

Napsters Erben sind in Europa offensichtlich weit weniger populär als das Original. Anders sieht das in den USA aus. Hier verfünffachten sich im Untersuchungszeitraum die Online-Tauschaktivitäten, wie aus einer weiteren Jupiter-Studie hervorgeht. "Die frühere Stärke von Napster beweist die Popularität des Musiktauschs im Internet", kommentierte Jupiter-Analyst Mark Mulligan die Umfrage. Gleichzeitig liefere sie den Beleg dafür, dass die User kostenlose Musikangebote im Web erwarten. Die rein kommerziellen Angebote der Musikindustrie seinen dafür kein Ersatz. (anw)