Sipri-Studie: Rüstungsindustrie hat Konjunktur

2019 brummte das Geschäft bei Rüstungskonzernen, wie Friedensforscher berichten. Dabei dominierten US-Firmen den Markt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen

(Bild: sibsky2016 / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die Rüstungsindustrie hat 2019 gute Geschäfte gemacht: Laut Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri haben die 25 größten Firmen der Branche einen Umsatz 361 Milliarden US-Dollar eingefahren, umgerechnet fast 300 Milliarden Euro. Das sind laut Sipri 8,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Wie auch in vorigen Sipri-Berichten bleiben die Firmen aus den USA dominant im Geschäft mit Rüstungsgütern und Militärdienstleistungen: Lockheed Martin, Boeing, Northrop Grumman, Raytheon und General Dynamics heißen die Top-Fünf in der Liste der Friedensforscher. Auf sie entfallen 166 Milliarden US-Dollar Umsatz. Insgesamt zählt der Bericht 12 US-Firmen zu den größten 25 der Branche, 61 Prozent der Rüstungsverkäufe konnten sie 2019 für sich verbuchen.

Deutsche Firmen führt Sipri nicht auf, in früheren Berichten des Instituts wurden allerdings auch die größten 100 Unternehmen gezählt, nicht nur 25. Nach einzelnen Ländern gezählt folgen Chinas Rüstungsgiganten den US-Firmen auf Rang zwei mit 16 Prozent des Gesamtumsatzes von 2019.

Drei Unternehmen, Aviation Industry Corporation of China (AVIC), China Electronics Technology Group Corporation (CETC) und China North Industries Group Corporation (NORINCO) finden sich in den Top-10. Die vierte, China South Industries Group Corporation (CSGC), steht auf Platz 24. Alle vier konnten zusammengenommen ihren Umsatz im Jahresvergleich um 4,8 Prozent steigern. Wichtig war hier wohl vor allem der Heimatmarkt – sie konnten von Modernisierungsprogrammen des chinesischen Militärs profitieren, sagte Sipri-Forscher Nan Tian.

Auf die sechs Firmen aus Westeuropa, darunter Thales, Airbus und Rolls Royce, entfielen 18 Prozent am Rüstungsmarkt. Dabei konnte der französische Hersteller Dassault mit 105 Prozent Zuwachs das größte prozentuale Wachstum erzielen, was an einem starken Anstieg beim Geschäft mit Rafale-Kampfflugzeugen liege. Auf russische Firmen entfielen 3,9 Prozent der Umsätze, wobei mit Almaz-Antey und United Shipbuilding Corp auch nur noch zwei Firmen in den Top-25 zu finden sind, die beide sinkendes Geschäft zu verzeichnen hatten. Insgesamt konnten laut Sipri 19 der erfassten Rüstungsfirmen ein Umsatzplus vermelden.

(axk)