Microsoft stellt Virtualisierungsbetriebssystem Azure Stack HCI 20H2 bereit

Das neue Virtualisierungsbetriebssystem für Speicherdienste von Microsoft lässt sich direkt an den Cloud-Dienst Azure anbinden.

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Azure-Plattform

Microsoft profitiert davon, dass momentan viele von Zuhause arbeiten.

(Bild: dpa, Matthias Balk/dpa)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Prof. Jens-Henrik Söldner

Microsoft hat die neue Version 20H2 seines hypverkonvergenten Virtualiserungsbetriebssystems Azure Stack HCI zum Download bereitgestellt. Bei Azure Stack HCI handelt es sich um ein eigenständiges Betriebssystem, das Virtualisierung- und Speicherdienste als hyperkonvergente Einheit bereitstellt und durch eine direkte Anbindung an Microsofts Cloud-Dienst Azure ein Hybrid-Cloud-Angebot darstellt.

Technische Basis für Azure Stack HCI ist ein auf die Virtualisierungs- und Speicherfunktionen reduziertes Betriebssystem (ähnlich VMwares ESXi), das auf dem Hypervisor aufsetzt, der auch bei der Azure Cloud zum Einsatz kommt. Zusätzlich zum Hypervisor sind Funktionen für Software-Defined Storage und Netzwerk fest eingebunden. Das User-Interface auf den einzelnen Azure-Stack-HCI-Knoten ist minimal gehalten, umfasst eine Kommandozeile und PowerShell für Notfälle. Administratoren verwalten Azure Stack HCI über die Ferne durch das Windows Admin Center. Weitere Serverrollen wie Active Directory Domain Services oder Netzwerkdienste sind auf den HCI-Knoten nicht vorgesehen.

Neben der aktualisierten Architektur umfasst Azure Stack HCI nun Funktionen zur Einrichtung von „Stretched Clusters“, was Kunden freuen dürfte, die hohe Anforderungen im Bereich Disaster Recovery haben. Azure Stack HCI unterstützt hierzu sowohl eine sychrone als auch asynchrone Speicherreplizierung und ein automatisches Umschalten (Failover) im Disaster-Fall. Komfortabel sind auch Updates gelöst: im Zusammenspiel mit Microsofts Hardwarepartnern können Kunden die komplette Umgebung aktualisieren inklusive der Firmware und der Treiber.

Für das Überwachen der Azure-Stack-HCI-Umgebung sowie für Sicherheitsaspekte kommen Dienste aus der Azure Cloud zum Einsatz. Die Lizenzierung hat Microsoft stark vereinfacht: Azure-Stack-HCI-Knoten werden mit einem Listenpreis von 10 USD pro Monat und CPU Core abgerechnet, hierbei sind die Kosten für Support und laufende Updates bereits inbegriffen. Kunden, die noch Windows Server 2008 und 2008 R2 im Einsatz haben, erhalten bei Verwendung von Azure Stack HCI auch weiterhin Sicherheitsupdates für diese Betriebssysteme.

Kunden, die Azure Stack HCI austesten möchten, können sich für eine kostenfreie 30-Tage-Version unter Azure Stack HCI Registration | Microsoft Azure registrieren. Für den produktiven Einsatz stehen Server von rund 20 Herstellern zur Verfügung, die Kompatibilitätsliste stellt Microsoft unter Azure Stack HCI Catalog | Microsoft bereit. Weiterführende Informationen finden sich in zwei Blog-Beiträgen des Microsoft-Mitarbeiters Thomas Maurer. (ur)