Nach dem Ende von CentOS: CloudLinux investiert in CentOS-Klon

Der Entwickler eines Linux- für Shared Hoster verspricht ein freies, RHEL-kompatibles Linux. CentOS-Installationen sollen sich ohne Downtime migrieren lassen.

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(Bild: CloudLinux)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Nachdem Red Hat den freien RHEL-Klon CentOS in seiner derzeitigen Form abgekündigt hat, zeichnen sich zunehmend Alternativen für CentOS-Nutzer ab. CentOS-Mitgründer Greg Kurtzer startete schnell einen neuen RHEL-Klon namens Rocky Linux als Community-Projekt, der wie CentOS der Veröffentlichungsfrequenz von Red Hat Enterprise Linux folgen soll.

Nun hat CloudLinux Inc., Entwickler des CentOS-basierten CloudLinux OS für Shared-Hosting-Anbieter, ebenfalls einen freien RHEL-Klon angekündigt. Project Lenix soll im ersten Quartal 2021 als freie, quelloffene und zu 100 Prozent mit RHEL 8 binärkompatible Community-Distribution veröffentlicht werden.

Dazu möchte man eigene Entwickler und Ressourcen sowie die langjährige Erfahrung mit der Pfllege eines eigenen RHEL-Klons investieren. CloudLinux verspricht sich davon nicht zuletzt mehr Sichtbarkeit für die eigene, kommerzielle Linux-Distribution. Derzeitigen CentOS-Anwendern verspricht man eine einfache Umstellung auf Lenix ohne Downtime. Eine Technik zum Update ohne Reboot hat das Unternehmen bereits für das eigene CloudLinux entwickelt.

CentOS startete 2004 als Community-Projekt, das aus den frei verfügbaren RHEL-Quellpaketen, die Red Hat gemäß der GPL kostenlos bereitstellt, eine RHEL-kompatible Linux-Distribution erstellt. Das kompilierte Red Hat Enterprise Linux ist hingegen nur als Abo für zahlende Kunden verfügbar. 2014 schlossen sich CentOS und Red Hat zusammen. Seitdem folgte auf jede neue RHEL-Version eine CentOS-Version, die auf markenrechtlich geschützte Inhalte und zertifizierte Sicherheitspolicies von Red Hat verzichtet. CentOS bietet die Stabilität und Features von Red Hat Enterprise Linux, ist jedoch ohne Abonnement auf beliebig vielen Rechnern einsetzbar.

(odi)