Sonde Hayabusa2: Behälter mit Proben von Asteroiden Ryugu voller als erhofft

Die Asteroidenproben von Hayabusa2 sind in Japan angekommen und Forscher haben damit begonnen, den Behälter zu öffnen. Der ist voller als erhofft.

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Ein erster Blick in den Behälter: Das Material sei schwarz, versichern die Forscher.

(Bild: HAYABUSA2@JAXA)

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Japanische Forscher haben damit begonnen, das Gefäß mit den Asteroidenproben der Weltraumsonde Hayabusa2 zu öffnen. Auch die ersten Analysen in Japan hätten ergeben, dass das darin aufgehobene Gas von dem irdischen Luftgemisch abweicht, erklärte Japans Weltraumagentur JAXA. Damit habe man erste Messungen bestätigt, die schon kurz nach der Landung in Australien vorgenommen worden waren.

Ein erstes Foto zeigt außerdem das Material selbst, das in dem Behälter liegt. Der Transport der Proben "ist ein großer Erfolg", jubeln die Forscher. Man habe eine substanzielle Menge an Boden- und Gasproben gefunden. Ziel war es, mindestens 0,1 Gramm einzusammeln.

Hayabusa2 hatte im vergangenen Jahr mehrere Gesteinsproben von ihrem Asteroiden Ryugu entnommen, bevor sie sich damit im November 2019 zurück zur Erde aufmachte. Anfang Dezember war sie dann heil in der Wüste des Woomera-Testgeländes für Luft- und Raumfahrt im Süden Australiens gelandet und der verschlossene Behälter war nach einer ersten Analyse per Flugzeug nach Japan gebracht worden. Dort wird er nun in einem Labor des Jaxa-Forschungszentrums ISAS (Institute of Space and Astronautical Science) im nahe der Hauptstadt Tokio gelegenen Sagamihara untersucht und vorsichtig geöffnet.

Für Japan ist es ein weiterer Erfolg bei der Asteroidenerforschung, nachdem die Sonde Hayabusa schon 2010 erstmals Proben von der Oberfläche eines Asteroiden zur Erde gebracht hatte. Ihr Nachfolger hat nun aber erstmals auch gasförmige Proben zurückgebracht, erklärt die JAXA. Die Forscher wollen nun mit der langsamen Öffnung des Behälters fortfahren, um die Proben dann ausführlich analysieren zu können. Dann wird sich auch herausstellen, wie viel Material die Sonde insgesamt mitgebracht hat. Ab Mitte 2021 sollen dann mikroskopische, mineralogische und geochemische Untersuchungen beginnen. Einen Teil der Proben stellt die JAXA der NASA sowie auch Forschern in anderen Ländern zur Verfügung.

Hayabusa2: Bilder des Landeanflugs auf Ryugu (38 Bilder)

(Bild: JAXA)

(mho)