Klimaschutz: Scheuer will mehr Bahnstrecken ans Stromnetz anschließen

Die Elektrifizierung der Bahnstrecken in Deutschland kommt nur langsam voran. Der Verkehrsminister will nun die klimafreundliche Streckenplanung beschleunigen.

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Elektrifizierungsarbeiten auf der Bahnstrecke München–Memmingen–Lindau.

(Bild: Deutsche Bahn)

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  • dpa

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) will die Elektrifizierung von Bahnstrecken in Deutschland vereinfachen. Beim Bewertungsverfahren für solche Projekte sollen Kriterien wie der Klimaschutz größeres Gewicht bekommen, sagte Scheuer der Augsburger Allgemeinen (Samstag). Bisher scheiterten die Vorhaben häufig daran, dass sie in der Wirtschaftlichkeitsprüfung durchfallen.

"Ich will dieses Bewertungsverfahren ändern. Denn wenn wir so weitermachen wie bisher, bekommen wir die klimafreundliche, elektrifizierte Streckenplanung nicht hin. Ich will erreichen, dass vor allem Strecken im Regional- und Nahverkehr deswegen schneller realisiert werden können", führte Scheuer aus.

Ziel der Bundesregierung sind 70 Prozent Strecken unter Strom bis zum Jahr 2025. Doch in den vergangenen Jahren wurden nur wenige Kilometer an das Stromnetz angeschlossen. Zuletzt verfügten 61 Prozent des Schienennetzes in Deutschland über Oberleitungen zum Antrieb von E-Loks.

Allerdings werden bereits mehr als 90 Prozent der Verkehrsleistung auf elektrifizierten Bahnstrecken erbracht. Dieselloks fahren meistens auf Nebenstrecken. Weil Verbrennungsmotoren von der Schiene verschwinden sollen, gibt es bereits Tests mit Alternativen, etwa Wasserstoffzüge oder Hybridzüge (Nutzung von Oberleitung und Akku).

(tiw)