Qt beschränkt Nutzung von Long-Term-Support-Versionen auf kommerzielle Kunden

Vor einem Jahr angekündigt, nun zählt es: Das Unternehmen gewährt die Nutzung seiner LTS-Versionen nur noch mit kostenpflichtigen Lizenzen.

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(Bild: Mircea Moira/Shutterstock.com)

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The Qt Company schränkt ab sofort die Sichtbarkeit des Qt-5.15-Zweigs für die Öffentlichkeit ein. Das Long-Term-Support-Release (LTS) Qt 5.15 soll dabei erstmals nur noch zahlenden Kunden zur Verfügung stehen, heißt es in einer E-Mail an Qts Development-Mailingliste.

Das Unternehmen will den Branch zwar für die Öffentlichkeit sichtbar halten, jedoch stellt es keine neuen Patches mehr zur Verfügung. Auch ist der Zweig für neue Commits geschlossen, mit Ausnahme der QtWebEngine und den als deprecated (veraltet) markierten Qt Script, aufgrund von LGPL-Abhängigkeiten von einem Drittanbieter.

Bereits im Januar 2020 hatte das Unternehmen diesen Schritt angekündigt, der vielen Kunden eine unberechenbare Zukunft bringt. Nun gilt, dass lediglich zahlende Kunden Zugriff auf das private Repository und den Code erhalten, der die zukünftigen LTS-Punkt-Releases zu Qt 5.15 umfasst. Das erste rein kommerzielle Qt 5.15 LTS Tagged Release soll im Februar erscheinen.

Vor einem Jahr hatte die Qt Company die Änderungen in einem Blogbeitrag zusammengefasst. Als Begründung gab das Unternehmen an, dass durch diese Umstellung das weitere Wachstum von Qt als Plattform gewährleistet werden soll. Von der Notwendigkeit eines Qt-Accounts zum Installieren von Binaries erhofft sich die Firma mehr Beiträge aus der Open-Source-Community, da ein Benutzerkonto für Bug-Reports und Code-Reviews schon immer verpflichtend war.

Der Offline-Installer von Qt sei hingegen ein Feature, das vor allem für Unternehmenskunden interessant sei. Der Wegfall der kostenfreien Möglichkeit soll also ganz klar das Bezahlprodukt "attraktiver" machen. Die Firma glaubt jedoch, dass der Einfluss auf Open-Source-Nutzer gering sei. Ebenso sollen Open-Source-Entwickler nun schneller auf neue Qt-Versionen umsteigen müssen, wodurch sich das Unternehmen mehr Feedback zu den einzelnen Versionen erhofft. Die LTS-Releases seien für zahlende Kunden vorbehalten, die auf eine bestimmte Qt-Version für eigene Produkte angewiesen sind.

(mdo)