Richterin drängt auf gütliche Einigung im Microsoft-Prozess
Bis zum 2. 11. haben die streitenden Parteien Zeit, sich doch noch außergerichtlich zu einigen, verfügte die Richterin.
Bis zum 2. November haben die streitenden Parteien im Kartellprozess gegen Microsoft nunmehr Zeit, sich doch noch gütlich zu einigen. Dies verfügte die inzwischen für das Verfahren zuständige Richterin Colleen Kollar-Kotelly nach einem Hearing am heutigen Freitag: Sie wolle, dass die Vertreter von US-Justizministerium und Microsoft "sieben Tage in der Woche rund um die Uhr" verhandeln, um doch noch eine außergerichtliche Einigung zu erreichen. Sollte dies bis zum 2. November nicht geschafft sein, will Kollar-Kotelly am 11. März 2002 die Verhandlung vor dem Gericht wieder aufnehmen. Damit liegt die Richterin ungefähr in dem Zeitplan, den auch das US-Justizministerium vorschlug, betonten Vertreter des Ministeriums.
Eine Schlappe musste Microsoft zudem einstecken: Kollar-Kotelly weigerte sich, dem Antrag des Software-Konzerns zu entsprechen, nach dem das mögliche Strafmaß für die Firma von vornherein eingeschränkt werden sollte. Das Berufungsgericht hatte in dem Verfahren nur das Strafmaß der ersten Instanz aufgehoben, wonach Microsoft in zwei Teile zerschlagen werden sollte. Das Urteil, dass Microsoft sich wettbewerbswidrig verhalten habe, hielt die Berufungsinstanz aufrecht. Auf eine Zerschlagung des Konzerns hat die US-Regierung inzwischen von sich aus verzichtet. (jk)