Projekt "Sun Valley": Microsofts soll größeres UI-Refresh für Windows 10 planen

Eine – mittlerweile von Microsoft überarbeitete – Jobanzeige heizte Spekulationen um eine größere Aktualisierung der Windows 10-Benutzeroberfläche neu an.

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(Bild: Microsoft / windowscentral.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Günter Born

Eine von Microsoft zum Jahresbeginn 2021 geschaltete Stellenanzeige, in der ein Senior Software Engineer für das Windows Core User Experiences-Team gesucht wird, hat bereits seit vergangenem Jahr bestehenden Gerüchten um kommende Umbaumaßnahmen der Windows 10-Benutzeroberfläche neue Nahrung gegeben.

In der ursprünglichen Fassung der inzwischen geänderten Stellenanzeige hieß es, dass der betreffende Engineer gemeinsam mit Microsofts Plattform-, Surface- und OEM-Partnern daran arbeiten solle, eine "umfassende visuelle Verjüngung" von Windows in die Wege zu leiten. Die Überarbeitung solle Microsofts Kunden signalisieren, dass Windows "zurück sei" und Kunden im Vergleich zur Konkurrenz die beste User Experience beschere.

Einige US-Medien interpretieren diese Formulierungen als "offizielle Bestätigung" für eine geplante Überarbeitung der Windows 10 Benutzeroberfläche. In Wirklichkeit hat sich Microsoft zu möglichen Umbaumaßnahmen, die Insidern zufolge intern unter dem Projektnamen "Sun Valley" laufen, bislang aber nicht geäußert.

Durchgesickerte "Sunset Valley"-Screenshots sollen einen ersten Eindruck möglicher Design-/UX-Änderungen vermitteln.

(Bild: windowslatest.com / Microsoft)

US-Journalisten mit Kontakten zu Microsoft-Mitarbeitern berichteten bereits im Oktober 2020 vom Projekt "Sun Valley", das den Umbau der Benutzeroberfläche (Windows User Interface, Windows UI) von Windows 10 zum Ziel habe. Das Projekt sei beim Windows Devices and Experiences Team von Panos Panay, Chief Product Officer und verantwortlich für Windows 10- sowie die Surface-Entwicklung, angesiedelt.

Geplant sei die Überarbeitung des Windows 10 Startmenüs, des Benachrichtigungscenters sowie des Dateimanagers. Ziel sei ein konsistentes, modernes Design mit verbesserten Animationen und einigen neuen Funktionen. Startmenü und Benachrichtigungscenter von Windows 10 sollen demnach von den Erfahrungen bei der Gestaltung dieser Elemente in Windows 10X profitieren. Weiterhin sei eine Aktualisierung der Taskleiste mit modernerem Programmcode geplant.

Für Tablet-Benutzer arbeite man an besseren Animationen und einer "flüssigeren" User Experience. Ergebnisse wenigstens dieser Bemühungen sind im Windows Insider Dev Channel übrigens schon sicht- beziehungsweise testbar: Erste Insider-Builds zeigen Änderungen an der Bildschirmtastatur und bei der Emoji-Auswahl. Es deutet sich zudem an, dass Microsoft UI-Elemente mit abgerundeten Ecken in Apps und in der Shell anstrebt. Auch die durchgängige Unterstützung des Dark-Modus steht weiterhin auf der Agenda.

Angesichts der bislang noch ausstehenden Bestätigung Microsofts ist derzeit noch offen, ob, wann und in welcher Form "Sun Valley" letztlich auf die Systeme gelangen wird. Den Gerüchten zufolge könnten erste Entwürfe ab Februar 2021 mit Windows Insidern getestet werden. Die Freigabe wäre dann vermutlich zum Ende des "Cobald"-Entwicklungszweigs im Herbst 2021 zu erwarten, was dann Windows 10 21H2 entsprechen würde.

Microsofts Bemühungen, die Benutzeroberfläche von Windows 10 umzugestalten, bilden eine Konstante in der Historie des Betriebssystems. Manche Änderungen in der Vergangenheit waren rein kosmetischer Natur und fielen kaum auf, andere führten allerdings zu heftigen Kollateralschäden. Zu letzteren kann man die Umbaumaßnahmen an der Windows Suche und am Startmenü zählen, die über Monate heftige Bugs mit streikender Windows-Suche oder nicht mehr öffnendem Startmenü verursachten.

Parallel zum Projekt "Sun Valley" soll laut Insidern übrigens das Projekt "Monarch" laufen, in dessen Rahmen Microsoft-Entwickler an einer komplett neuen Outlook-App arbeiten. Mehr dazu erfahren Sie hier:

(ovw)