Milliarden-Spiel gegen Google: Baut Apple eine eigene Suchmaschine?

Der Suchriese und der iPhone-Konzern konkurrieren in vielen Bereiche. Bei der Web-Suche verbindet die beiden Firmen ein goldener Deal. Das könnte sich ändern.

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Bislang beherrscht Google das Suchgeschäft auch auf iPhone & Co. – und Apple verdient mit. Doch das muss nicht so bleiben.

(Bild: stock.adobe.com, Chinnapong)

Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Christoph Dernbach
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Über diese üppig sprudelnde Umsatz-Quelle spricht Apple-Chef Tim Cook nur selten: Um im Safari-Browser auf dem iPhone und anderen Geräten mit dem Apfel-Logo ganz vorne dabei zu sein, zahlt Google seit 2007 jedes Jahr gewaltige Summen an Apple. Die exakte Zahl wird wie ein Betriebsgeheimnis gehütet. Es gibt aber belastbare Schätzungen von Analysten, die auch vom US-Justizministerium im aktuellen Kartellverfahren gegen Google verwendet werden.

Danach spült der Suchmaschinen-Deal jedes Jahr zwischen acht und zwölf Milliarden US-Dollar in die Kasse des iPhone-Herstellers. Und da mit der Vereinbarung keinerlei zusätzliche Kosten für Apple verbunden sind, fließt dieser Umsatz quasi vollständig als Gewinn in die Apple-Bilanz. Doch da ginge durchaus noch mehr. Dann nämlich, wenn Apple die Suche einfach selbst übernehmen und vermarkten würde. Und darüber gibt es seit längerem Spekulationen, die immer lauter werden.

Die acht Milliarden Dollar entsprechen knapp 14 Prozent des Gewinns, den Apple im Geschäftsjahr 2020 erzielt hat (57,4 Milliarden US-Dollar). Geht man von dem höheren Schätzwert von zwölf Milliarden aus, würden die Google-Zahlungen sogar knapp 21 Prozent des Jahresgewinns von Apple ausmachen. In der Google-Bilanz nehmen die Schecks für Apple prozentual einen noch höheren Wert ein, da der Mutterkonzern Alphabet nur rund 34 Milliarden US-Dollar Jahresgewinn erwirtschaftet: Er läge bei rund einem Drittel.