Telekom-Tochter ordert Highspeed-Mobilfunk von Ericsson

Voicestream hat von Ericsson Mobilnetztechnik im Wert von 150 Millionen US-Dollar geordert.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Voicestream, ein amerikanisches Tochterunternehmen der Deutschen Telekom, hat beim schwedischen Kommunikationsausrüster Ericsson Mobilnetz-Hardware im Wert von 150 Millionen US-Dollar bestellt. Dem Vernehmen nach haben die Unternehmen ein Abkommen über drei Jahre Laufzeit abgeschlossen; das Auftragsvolumen kann während dessen auf insgesamt 300 Millionen Dollar wachsen.

Voicestream will mittels der Ericsson-Mobilfunktechnik sein bestehendes GSM-Mobilfunknetz weiter ausbauen. Zudem soll das Netz mit dem schnellen GSM-Datenfunkverfahren EDGE (Enhanced Data rate for GSM Evolution) ausgerĂĽstet werden.

Den Unternehmen zufolge beginnt Ericsson sofort mit der Installation der GSM-Netztechnik. In der Stadt New Orleans sowie im US-Bundesstaat Virginia sollen sowohl Kernnetz als auch Basisstationen und ĂĽbrige Funkzugangstechnik aufgebaut werden. Zudem will man das in Florida bestehende Netz erweitern. AuĂźerdem soll das gesamte Voicestream-Netz neue Dienste erhalten, dazu dienen datenverschlĂĽsselnde Virtual Private Networks (VPN) ebenso wie ortsbezogene Dienste und Spieleangebote.

Voicestream ist mit derzeit über 6 Millionen Mobilfunkkunden der größte GSM-Netzbetreiber der USA. Wie jenseits des großen Teichs üblich, funkt das Voicestream-Netz jedoch im 1900-MHz-Band. In Europa erhältliche Tri-Bandgeräte von Ericsson, Motorola und Siemens eignen sich nicht nur für hiesige 900- und 1800-MHz-Netze, sondern auch für die US-Variante.

EDGE gehört zu einer Gruppe von Erweiterungen, die bestehende GSM-Netze hinsichtlich der Datenübertragung verbessern und so die Wartezeit auf die bis zu 2-MBit/s-schnellen UMTS-Netze erleichtern sollen. Laut Spezifikation liegt der theoretische Spitzendurchsatz der EDGE-Technik bei 473,6 kBit/s. Ob EDGE auch in Deutschland eingeführt wird, ist noch offen. Derzeit sind die hiesigen Netzbetreiber mit dem Aufbau der GPRS-Netze beschäftigt (General Packet Radio Service), die zumindest vorläufig nur Spitzenraten von 107,2 kBit/s liefern sollen. In der GSM-Architektur gilt GPRS als EDGE-Vorläufer. Details über den Stand der GPRS-Einführung und die neuen GPRS-Handys beleuchtet c't in der kommenden Ausgabe 21/01. (dz)