Polizeipräsidenten setzen auf Internet-Überwachung

Die Bedrohungslage mache völlig neue Aufklärungsmethoden erforderlich, so die baden-württembergische Polizeiführung.

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  • dpa

Die durch die Terroranschläge in den USA sichtbar gewordene Bedrohung der Gesellschaft macht nach Auffassung der baden-württembergischen Polizeiführung völlig neue Aufklärungsmethoden erforderlich. Landespolizeipräsident Erwin Hetger sagte in einem dpa-Gespräch: "Die Überwachung des Internets und des E-Mail-Verkehrs muss erheblich verstärkt werden." Der Präsident des Landeskriminalamtes (LKA), Franz-Hellmut Schürholz, erklärte: "Im Unterschied zu anderen Gefährdungslagen ist jetzt die verdeckte Erkenntnisgewinnung das A und O."

Eine bessere Überwachung der Informations- und Kommunikationswege ist nach Aussage von Hetger und Schürholz deshalb besonders wichtig, weil es fast unmöglich sei, Informanten in die Szene der gewaltbereiten Islamisten und fundamentalistischen Gruppierungen einzuschleusen. "Wir brauchen aber eine möglichst personenscharfe Übersicht über potenzielle Gewalttäter in diesem Bereich", betonte Hetger.

Deshalb müssten auch die verdeckt arbeitenden Sondereinheiten mit dem neuesten Stand der Technik ausgestattet werden. "Wir setzen nicht auf einen unglaublichen Stellenzuwachs bei der Polizei, sondern auf Qualität und eine Technik, die es uns erlaubt, punktuell vorzugehen", fügte der Landespolizeipräsident hinzu. Zwar sei die allgemeine technische Ausstattung der Polizei im Land hervorragend, in einzelnen Bereichen seien aber auf Grund der neuen Bedrohungslage noch Verbesserungen notwendig. (dpa)/ (cp)