Sicher kommunizieren: E-Mails absichern durch Verschlüsselung

"E-Mails sind nicht sicher", hat vermutlich jeder schon mal gehört. So schlimm ist die Situation auch nicht: Die wichtigsten Sicherungen lassen sich nachrüsten.

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(Bild: Albert Hulm)

Lesezeit: 9 Min.
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Als E-Mails aufkamen, galt es, Computernetzwerke gegen atomare Erstschläge zu sichern. Seither hat sich einiges geändert – die Gefahren sind eher Malware und Industriespionage, womit das Medium leider kaum Schritt hielt: Mails sind standardmäßig weder verschlüsselt noch authentifiziert – von fortschrittlicheren kryptografischen Eigenschaften ganz zu schweigen.

Relativ weit gekommen sind E-Mails bei der Transportverschlüsselung. Heutzutage ist es üblich, seine Mails nur transportverschlüsselt abzuholen, egal ob per IMAP oder POP3. Das geschieht, indem der Mail-Client eine verschlüsselte Verbindung aufbaut (TLS) oder eine normal aufgebaute Verbindung nachträglich verschlüsselt (STARTTLS). Beides beherrschen praktisch alle Clients und Mailserver, Sie müssen nur sicherstellen, dass Ihr Mailprogramm in den Servereinstellungen TLS oder STARTTLS nutzt. Auf diese Weise verhindern Sie zumindest, dass WLAN-Betreiber oder andere Gäste im öffentlichen Hotspot mitlesen.

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Schwieriger wird es schon beim Versand von E-Mails. Hier sind zwar ebenfalls TLS und STARTTLS verbreitet, aber die so initiierte Transportverschlüsselung reicht naturgemäß nur bis zum eigenen Mailprovider. Von dort muss die E-Mail weiter zum Provider des Adressaten und diese Übertragung geschieht unter Umständen unverschlüsselt, je nachdem ob die beteiligten Mailserver angeben, Verschlüsselung zu unterstützen. Zwischengeschaltete Angreifer (Man-in-the-Middle, MITM) können diese Angaben sogar manipulieren und so eine unverschlüsselte Verbindung erzwingen, auch wenn eigentlich TLS verfügbar wäre.