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Verwirrte Android-App: Die ARD Mediathek hält sich für einen Web-Browser

Die Android-Version der ARD Mediathek hegt Ambitionen, alle auf dem Handy angeklickten URLs zu öffnen. Den Größenwahn kann man der App aber einfach austreiben.

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Mediatheken von ARD und ZDF

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd/Archiv/Symbol)

Lesezeit: 2 Min.

Ein kurioser Fehler der Android-App ARD Mediathek stiftet Verwirrung bei den Nutzern: Seit dem jüngsten Update fühlt sich die Medienanwendung zum Öffnen von URLs berufen. Weil sich die App irrtümlicherweise als Web-Browser ausgibt, rufen bei zahlreichen Nutzern also plötzlich alle auf dem Smartphone angeklickten Links die ARD Mediathek auf – anstelle eines Browsers, der mit solchen URLs auch wirklich umgehen kann.

Der ärgerliche Bug tritt in Version 8.5.0 der Android-App auf, die am 18. Dezember im Google Play Store hochgeladen wurde. Seitdem hagelt es dort Negativ-Kritiken, auch in Support-Foren melden sich betroffene Nutzer zu Wort. Heise online konnte das Problem ebenfalls auf mehreren Redaktionsgeräten nachvollziehen. Die gute Nachricht: Die Browser-Ambitionen kann man der ARD Mediathek vergleichsweise einfach in den Android-Einstellungen austreiben.

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Das Internet ist voll von heißen IT-News und abgestandenem Pr0n. Dazwischen finden sich auch immer wieder Perlen, die zu schade sind für /dev/null.

In den Android-Einstellungen kann man verhindern, dass die ARD Mediathek sich am Öffnen von URLs versucht.

(Bild: heise online)

Eine Anleitung dafür hat der öffentlich-rechtliche Sender selbst auf der Support-Seite für die App veröffentlicht. In den App-Einstellungen kann man der Anwendung untersagen, URLs aufzurufen. Dazu müssen Nutzer je nach Handy-Hersteller über "Einstellungen" zu "Apps & Benachrichtigungen", "Apps" oder "App-Info" navigieren.

Dort wählt man dann die App ARD Mediathek aus und tippt auf den Unterpunkt "Standardmäßig öffnen" oder "Festlegen als Standard". Nun öffnet sich ein Pop-Up-Menü, wo die Auswahl "App darf keine Links öffnen" oder "In anderer App" getroffen werden sollte.

Dieser Workaround könnte dazu führen, dass auch Verknüpfungen, die tatsächlich die ARD Mediathek öffnen sollten, nicht mehr richtig funktionieren. Solche Szenarien dürften aber eher selten sein. Wer sich nicht durch die Android-Einstellungen wühlen möchte, kann die App alternativ einfach deinstallieren – zumindest so lange, bis eine neue, bodenständigere Android-Version der ARD Mediathek zum Download bereitsteht.

(dahe)