Webcam-kompatible LiDAR-Tiefenbild-Kamera für Maker
Die USB-Kamera Onion Tau misst über das LiDAR-Prinzip Abstände im Blickfeld und liefert in Echtzeit "Bilder" mit den Tiefeninformationen.
- Carsten Meyer
Das LiDAR-Prinzip (englisch für "light detection and ranging") findet oft Anwendung, wenn sich Roboter oder autonome Fahrzeuge im näheren Umfeld orientieren müssen. Hochwertige Staubsauger-Roboter sind beispielsweise ein populärer Anwendungsfall – hier wird die Umgebung aber meist mit einem rotierenden Laserstahl abgetastet. Klassische Lidar-Scanner messen die Flugzeit der ausgesandten und vom Objekt reflektierten Laser-Lichtimpulse (engl. "time of flight").
Inzwischen sind aber auch schon Sensoren am Markt, die auf Laser verzichten und stattdessen die Flugdauer des reflektierten Lichtblitzes flächig erfassen können – so etwas ist beispielsweise in der Luxusversion des iPhone 12 eingebaut. Mit der Onion Tau LiDAR-Kamera gibt es nun für Maker eine halbwegs preiswerte (179 US-$) Möglichkeit, an Tiefen-Bilder zu kommen.
Die Onion Tau liefert eine Auflösung der Entfernungs-Map von 160 × 60 Pixeln und eine Bildrate von 30 fps; dem Distanz-Bild kann zur Orientierung ein Graustufenbild mit gleicher Auflösung überlagert werden. Sie erfasst Objekt im Bereich 10cm bis 4,5m Entfernung. Die Erfassung des Tiefen-Bildes ist vom Umgebungslicht völlig unabhängig.
Zur Integration in eigene Projekte steht eine umfangreiche Python-Bibliothek zur Verfügung; die Entwickler betonen, dass sich die Kamera wie eine Webcam ansprechen lässt und sich der Programmieraufwand deshalb in Grenzen hält. Das Crowdfunding-Projekt hat sein Finanzierungsziel bereits erreicht; die Auslieferung soll Ende Mai 2021 beginnen.
(cm)