US-Luftfahrtbehörde erlaubt vollautomatisierte kommerzielle Drohnenflüge

Die FAA erlaubt erstmals einem US-Unternehmen, in ländlichen Gebieten vollautomatische Drohnen einzusetzen. Ein Pilot ist nicht mehr erforderlich.

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Eine Scout-Drohne.

(Bild: American Robotics Inc.)

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Die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hat erstmals eine Freigabe für vollständig automatisierte Drohnenflüge eines kommerziellen Unternehmens erteilt. Damit gibt es eine erste Erlaubnis für ein einzelnes Unternehmen in den USA, seine Drohnen zwar unter Auflagen, aber grundsätzlich ohne einen menschlichen Piloten und ohne direkte Überwachung oder Steuerung durch einen Beobachter vor Ort einzusetzen.

Wie das Unternehmen American Robotics Inc. aus Massachusetts mitteilt, hat die FAA die Freigabe am Donnerstag erteilt. Damit sei das Unternehmen das erste, das eine solche Lizenz für kommerzielle Drohnenflüge erhalte. Die Freigabe durch die FAA gilt nur für Flüge in ländlichen Gebieten und für eine Flughöhe von weniger als 400 Fuß (ca. 122 Meter). Bislang hatte die FAA den Einsatz automatisch operierender Drohnen in Einzelfällen genehmigt, es musste jedoch ein Pilot in der Nähe sein.

Die Freigabe dürfte den kommerziellen Drohneneinsatz in den Bereichen Landwirtschaft, Transport und Bergbau voranbringen, berichtet das Wall Street Journal im Zusammenhang mit der FAA-Entscheidung. In den Unterlagen zu der Erlaubnis merke die FAA laut WSJ außerdem an, dass der groß angelegte Drohneneinsatz in diesen Wirtschaftsbereichen zu Effizienzsteigerung führen könne. Zudem könnten auch manche produzierende Gewerbezweige davon profitieren.

Der "Scout"-Drohnentyp von American Robotics wird für bildgebende Verfahren eingesetzt, nutzt laut Unternehmensangaben vorab festgelegte Flugprogramme und setzt auf Akustiksensoren, um Hindernissen, Vögeln oder anderen Drohnen auszuweichen. Die Drohnen könnten zudem in Notfällen oder bei Fehlfunktion auch außerplanmäßig landen. Das Überwachen der Drohnen könne aus sehr großer Distanz erfolgen. Die FAA schreibt dazu, sie führe vor der Freigabe unbemannter Luftfahrzeuge gründliche Sicherheitsprüfungen durch.

Im Oktober 2019 hatte die FAA erstmals einen kommerziellen, unbemannten Frachtflug per Drohne durch einen Piloten erlaubt. Das Unternehmen UPS Flight Forwards erhielt die unbeschränkte Erlaubnis, Frachtflüge auch nachts und außer Sichtweite des Piloten auszuführen.

(tiw)