Bundesnetzagentur sperrt mehr als 21 Millionen unsichere Geräte vom Markt aus

Durch Sperrungen von Online-Angeboten durch die Bundesnetzagentur wurden 2020 mehr als 21 Millionen unsichere Geräte vom Verkauf ausgesperrt.

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Das Dienstgebäude der Bundesnetzagentur in Bonn.

(Bild: Bundesnetzagentur)

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Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr mehr als 21 Millionen unsichere Elektronikgeräte aus dem Verkehr gezogen, die über insgesamt 2142 Online-Angboten in Umlauf gebracht werden sollten.

Jedes dritte Gerät war ein Babyphone, wie die Bundesnetzagentur am Dienstag mitteilte. Bei diesen übers Internet vertriebenen Geräten bemängelten die Kontrolleure, dass keine deutschen Bedienungsanleitungen beilagen und die Kennzeichnungen mangelhaft waren. Bei mehr als einer Million Funkfernbedienungen befürchteten die Fachleute die Störung sicherheitsrelevanter Funkdienste durch die Geräte.

Corona-bedingt konzentrierten sich die Prüfer der Bundesnetzagentur im vergangenen auf die Kontrolle online verkaufter Produkte, heißt es in einer Mitteilung der Bundesnetzagentur. Dabei ermittelten sie die 2142 Angebote, die den europäischen Vorgaben nicht entsprachen. Sie wurden von den Plattformbetreibern gesperrt. Betroffen davon waren 21 Millionen einzelne Geräte. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein kräftiger Anstieg – 2019 ermittelte die Bundesnetzagentur gut 1000 Angebote für rund 3,5 Millionen mangelhafte Produkte.

Online-Händler, die ihre Produkte in millionenfacher Stückzahl anbieten, stehen bereits seit Jahren besonders im Fokus der Ermittler, da sich bei vielen ihrer Produkte Sicherheitslücken auftun. Zu Testkäufen in Läden rückten die Prüfer dagegen im Jahr 2020 seltener aus. Der Zoll meldete im vergangenen Jahr rund 8800 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur. In mehr als 95 Prozent der Fälle erfolgte keine Freigabe der Produkte für den deutschen Markt. Insgesamt waren rund 200.000 Produkte betroffen.

Im Einzelhandel waren die Prüfer der Bundesnetzagentur ebenfalls unterwegs, konnten aber corona-bedingt weniger intensiv prüfen. Rund 3100 Gerätetypen wurden 2020 gecheckt. Das führte zu 31 Vertriebsverboten sowie 782 Festsetzungschreiben zur Behebung formaler Mängel "für nicht konforme Geräte". Davon seien insgesamt 510.000 Produkte betroffen gewesen, heißt es von der Bundesnetzagentur. (mit Material der dpa) / (olb)