NASA: SLS-Raketenantrieb schaltete aus Vorsicht ab

Eine erste Analyse macht die Lenkung der Raketentriebwerke für den Abbruch verantwortlich. Die Antriebe selbst sind unversehrt geblieben.

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Luftaufnahme des NASA-Tests

NASA-Raketentriebwerkstest für die Mondmission Artemis I

(Bild: NASA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA erklärt den Abbruch des Raketenantriebstests vom letzten Wochenende mit ihrer eigenen Vorsicht. Absichtlich konservative Einstellungen bei der Lenkung der Antriebe hätten zum Abbruch geführt. Die Raketentriebwerke selbst seien problemlos gelaufen und bei dem Test auch unbeschädigt geblieben.

Die NASA hatte am Wochenende vier RS-25-Triebwerke des geplanten Space Launch System (SLS) im Rahmen der Vorbereitungen für die Mission Artemis I getestet. Statt wie geplant den kompletten Raketenstart von acht Minuten zu simulieren, schaltete der Ratekenantrieb für die neue NASA-Mondmission vorzeitig ab.

Nach einer ersten Analyse macht die NASA die Lenkung der Raketenantriebe für den Abbruch verantwortlich. Die Triebwerke müssen zur Steuerung der Rakete flexibel sein. Das entsprechende Hydrauliksystem hat bei dem Test allerdings die voreingestellten Grenzwerte überschritten. Das hat die automatische Abschaltung ausgelöst.

Die NASA erklärt, dass sie für den Raketentest am Boden absichtlich vorsichtige Einstellungen gewählt hatte, um die Sicherheit der Triebwerke zu gewährleisten. Im Flug hätte die Rakete ihren Weg normal fortgesetzt, indem der Schub durch die anderen Antriebe ausgeglichen worden wäre.

Vier RS-25 Raketentriebwerke im Test Januar 2021

(Bild: NASA-TV)

Insgesamt bewertet die NASA den Antriebstest als Erfolg. Alle vier Raketentriebwerke hätten erwartungsgemäß funktioniert und die volle für den Start der Artemis-I-Rakete erforderliche Schubkraft erreicht.

Ob ein zweiter Raketenantriebstest notwendig ist, will die NASA nach weiterer Analyse der gesammelten Daten entscheiden. Dann könnten die Parameter etwas angepasst werden, um eine erneute frühzeitige Abschaltung zu vermeiden.

Der ehemalige Leiter des Space-Shuttle-Programms, Wayne Hale, empfiehlt der NASA einen weiteren Test, um mehr Daten zu sammeln. Das würde zwar einige Wochen kosten, doch sei der Terminplan zweitrangig.

(fds)