Starke Notebook-Nachfrage verhilft Intel zu Umsatzrekord

Intels Umsatz und Gewinn sind im 4. Quartal weniger gesunken als befürchtet. Die deutlich gestiegenen Notebook-Verkäufe machen 2020 zum Rekordjahr für Intel.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 18 Kommentare lesen
Intel-Logo an Grundstückseinfahrt

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Intel hat im vierten Quartal des letzten Jahres leicht gesunkene Umsätze und Gewinne verzeichnet. Sie sind allerdings weniger stark gefallen als erwartet. Das Gesamtjahr 2020 schließt Intel mit einem neuen Umsatzrekord ab.

Noch im Oktober hatte Intel für das letzte Quartal 2020 einen deutlichen Umsatzrückgang auf 17,4 Milliarden US-Dollar befürchtet. Geworden sind es dann doch 20 Milliarden Dollar. Trotzdem liegt der Umsatz ein Prozent unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Der Betriebsgewinn ist um 13 Prozent auf 5,9 Milliarden Dollar gefallen. Der Nettogewinn im vierten Quartal 2020 ist sogar um 15 Prozent auf ebenfalls 5,9 Milliarden Dollar gefallen.

Im gesamten Jahr 2020 hat Intel 77,9 Milliarden Dollar umgesetzt, acht Prozent mehr als 2019. Laut scheidendem Intel-Chef Bob Swan ist es das fünfte Rekordjahr in Folge. Der Betriebsgewinn ist um sieben Prozent auf 23,7 Milliarden Dollar gestiegen. Der Nettogewinn ist mit 20,9 Milliarden Dollar geringfügig kleiner ausgefallen.

Hauptgrund für die gestiegenen Zahlen ist Intels PC-Bereich. Die Verkäufe von PC-Produkten sind im vierten Quartal um 33 Prozent und im Gesamtjahr um 15 Prozent gestiegen. Hier verzeichnet Intel vor allem im Notebook-Bereich höhere Einnahmen, im Desktop-Segment etwas weniger. Allerdings sind die durchschnittlichen Verkaufspreise der Notebook-Produkte etwas gesunken, während sie im Desktop-Bereich minimal gestiegen sind.

Intel konnte in der Data Center Group mit professionellen Produkten unter anderem für Rechenzentren 2020 zwar ebenfalls einen Rekordumsatz erzielen. Allerdings hat der Umsatz um 20 Prozent nachgegeben. Beim Internet der Dinge (IoT) muss Intel ein Umsatzminus von 16 Prozent im Quartal respektive 21 Prozent im Gesamtjahr hinnehmen. Mobileye, das optische Erkennungssysteme für Fahrzeuge anbietet, hat im jüngsten Quartal einen Umsatzanstieg von 39 Prozent verbucht. Die israelische Tochterfirma ist mit einem Jahresumsatz von unter einer Milliarde US-Dollar jedoch die kleinste ausgewiesene Konzerneinheit.

Für das laufende erste Quartal 2021 erwartet Intel Umsatz in Höhe von 18,6 Milliarden Dollar. Das wären sechs Prozent weniger als im ersten Quartal 2020, als Intel 19,8 Milliarden Umsatz erzielen konnte.

Der kommende Intel-Chef Pat Gelsinger hat an der Präsentation der Quartalsergebnisse teilgenommen, obwohl er offiziell erst Mitte Februar seinen Posten antreten wird. In einer Fragerunde mit Finanzanalysten unterstrich Gelsinger die bisherigen 7-Nanometer-Pläne von Swan. 2023 werden die meisten Intel-Produkte auf 7-Nanometer-Technik basieren, doch laut Gelsinger wird Intel auch externe Chipfabriken nutzen. Näheres will Gelsinger erst nach internen Diskussionen und eingehenden Analysen entscheiden.

Intel-Veteran Glenn Hinton wird nach drei Jahren Ruhestand ebenfalls zurückkehren. Der CPU-Architekt hat nach eigenen Angaben bereits seit November darüber nachgedacht; die Verpflichtung Gelsingers habe die Entscheidung erleichtert. Hinton war im letzten Jahrtausend entscheidend an der Entwicklung des Pentium Pro beteiligt. Dessen P6-Architektur ist bis heute in den Core-Versionen wie den immer noch aktuellen Skylake-Prozessoren zu finden.

(fds)