Milliardenangebot verbessert: Globalwafers lockt deutschen Zulieferer

Siltronic soll für deutlich mehr als 4 Milliarden Euro Teil des taiwanischen Siliziumwafer-Herstellers werden. Die Aktionäre müssen noch entscheiden.

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(Bild: c't / Christof Windeck)

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Der taiwanische Chipzulieferer Globalwafers erhöht sein Übernahmeangebot für den deutschen Silizium-Wafer-Hersteller Siltronic wie von vielen Investoren erwartet. Statt bislang 125 Euro bietet Globalwafers nun 140 Euro je ausstehender Stammaktie, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Das ergibt einen Kaufpreis von etwa 4,2 Milliarden statt 3,75 Milliarden Euro.

Alle weiteren Bedingungen des Übernahmeangebots bleiben unverändert. Die Aktionäre können damit weiterhin bis zum 27. Januar 2021 überlegen, ob sie das Angebot annehmen. Viele dürften ohnehin mit einer Nachbesserung gerechnet haben, denn der Aktienkurs war nach dem ersten Angebot im Dezember gestiegen auf zuletzt mehr als 140 Euro.

Der Großaktionär Wacker Chemie hatte bereits im Dezember 2020 vertraglich zugesichert, seinen knapp 31-prozentigen Anteil an Siltronic zu verkaufen, was knapp 1,2 Milliarden Euro in die Kasse spülen würde. Globalwafers hatte im Dezember eine Mindestannahmeschwelle von 65 Prozent vorausgesetzt. Insgesamt hält der Konzern laut der Mitteilung vom Freitag derzeit 4,53 Prozent an Siltronic.

Für den Fall, dass es zu einer erfolgreichen Übernahme kommt, hatte Globalwafers angekündigt, dass deutsche Siltronic-Standorte bis Ende 2024 vor Schließungen ebenso geschützt sind wie die Mitarbeiter in Deutschland vor betriebsbedingten Kündigungen.

Nach Umsatz aufgeschlüsselt ist Siltronic mit 13 Prozent Marktanteil der weltweit viertgrößte Hersteller von 200 und 300 mm großen Silizium-Wafern. Unter anderem TSMC, Samsung, Intel und Globalfoundries benötigen die Siliziumscheiben, um CPUs, GPUs und andere Chips herzustellen. GlobalWafers kommt auf 17 Prozent Marktanteil – gemeinsam befänden sich die Unternehmen auf Platz 2 hinter Shin Etsu (33 Prozent).

(mma)