USA: Millionenstrafe wegen Konzertticketwucher mit Bots

Die US-Handelsbehörde FTC verhängt Millionenstrafen gegen drei Firmen, die mit automatisierten Bots Tickets kauften, um sie zu Wucherpreisen zu verkaufen.

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CEBIT, 11. - 15. Juni 2018 in Hannover

Die US-Handelsbehörde FTC hat eine Millionenstrafe gegen Bot-gestützte Tickethändler verhängt.

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Benjamin Kraft

Die FTC hat gegen drei Firmen – Cartisim Corp., Just In Time Tickets, Inc. und Concert Specials, Inc. – im Rahmen eines außergerichtlichen Vergleichs Strafen von insgesamt 3,7 Millionen US-Dollar verhängt. Eigentlich standen während des Verfahrens sogar bis zu knapp 32 Millionen Dollar im Raum, doch offenbar wären die Firmen nicht in der Lage gewesen, diese Strafe zu bezahlen. Außerdem müssen sie im Rahmen von weiteren Auflagen durch Dokumentation nachweisen, sich fortan ans Gesetz zu halten.

Den Firmen wurde vorgeworfen, über die letzten vier Jahre mithilfe von Skripten über 150.000 Tickets gekauft und anschließend überteuert an eigene Kunden weiterverkauft zu haben. Unterm Strich geht es um einen Umsatz von 26,1 Millionen Dollar.

Das Vorgehen war ein Verstoß gegen das BOTS-Gesetz aus dem Jahr 2016 (Better Online Ticket Sales), das es verbietet, mittels Software massenhaft Tickets zu kaufen und so Bestellmengenbeschränkungen zu umgehen. Es ist das erste Mal, dass das BOTS-Gesetz angewendet wurde.

Andrew Smith, der Leiter der Verbraucherschutzabteilung der FTC, sagte: "Ein solches Vorgehen macht es nicht nur treuen Fans unmöglich, ihre Lieblingskünstler und deren Shows zu sehen, es ist auch gegen das Gesetz." Noch muss ein Richter dem Vergleich zustimmen.

Um welche Konzerte und Veranstaltungen es konkret ging, geht aus der FTC-Beschwerde nicht hervor. Allerdings ist darin von verschiedenen Sportveranstaltungen und Konzerten von Elton John die Rede.

(bkr)