Selbst gemachter Solar-Wasserstoff wird Stromquelle für zu Hause

Mit Wasserleitung und Solarzellen können Australier nun selbst Wasserstoff erzeugen und später zu Strom machen. Das System konkurriert mit Teslas Powerwall.

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Lavo Green Energy Storage System

Ein Lavo Green Energy Storage System ist knapp 1,7 Meter hoch gut 1,2 Meter breit und 40 Zentimeter tief. Für mehr als 5 kW Dauerleistung können mehrere Systeme parallel betrieben werden.

(Bild: Lavo)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Torge Löding

Eine Wasserstoff-Alternative zu Lithium-Akkus wie Teslas Powerwall hat das australische Unternehmen Lavo entwickelt. Das Lavo Green Energy Storage System kann an der Hauswand angebracht werden und tagsüber überschüssige Solarenergie als Wasserstoff speichern. Eine Brennstoffzelle macht ihn später wieder zu Strom.

Das etwas klobige Lavo System wird an den (Hybrid-)Solar-Wechselrichter und die Wasserleitung angeschlossen. Liefern die Solarzellen mehr Strom als benötigt, elektrolysiert das System Wasser. Der Sauerstoff aus Wassermolekülen wird freigesetzt, der Wasserstoff in einem patentierten Metallhydrid-"Schwamm" bei einem Druck von 30 bar oder 435 psi gespeichert.

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Der erste Wasserstoffakku für Privathäuser solle eine Alternative für Lithium-basierte Akkus werden. Lavos System soll doppelt so lange halten wie Teslas Powerwall 2 und ohne giftige Chemikalien auskommen. Auch verzichtet der Energiespeicher (bis auf einen 5-kWh-Pufferakku) auf das Element Lithium, dessen Abbau in Ländern wie Bolivien zu Umweltzerstörung und internationalen politischen Konflikten führt.

Lavo Green Energy Storage System

(Bild: Lavo)

Das Lavo Green Energy Storage System speichert etwa 40 Kilowattstunden Energie; genug, um einen durchschnittlichen Haushalt zwei Tage lang zu versorgen. Wird die Energie benötigt, macht eine Brennstoffzelle aus dem Wasserstoff wieder Strom. Unternehmen mit höherem Energiebedarf können mehrere Anlagen parallel betreiben, um ein "intelligentes virtuelles Kraftwerk" zu bilden.

Außerhalb Australiens möchte Lavo sein System ab dem vierten Quartal nächsten Jahres anbieten, zu Kosten von umgerechnet weniger als 20.000 Euro. Die Solarzellen sind dabei nicht mitgerechnet.

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Das Tech-Magazin Newatlas hat sich das innovative System genauer angeschaut und findet neben Lob auch Kritikwürdiges: Da wäre der Sicherheitsaspekt und die Frage, ob der Speicher tatsächlich so feuerresistent ist wie der Hersteller es verspricht.

Und die Effizienz: Akkumulatoren speichern und geben Energie mit minimalen Verlusten ab; für jede Kilowattstunde, die eine Solar-Dachanlage erzeugt und in einen Akku steckt, gibt sie mehr als 90 Prozent davon zurück. Der Prozess der Wasserstofferzeugung durch Elektrolyse mit einer Protonenaustauschmembran sei nur zu etwa 80 Prozent effizient.

Bei der Rückumwandlung in Strom gehe sogar etwa die Hälfte der gespeicherten Energie verloren. Spaßkiller sei schließlich die maximale Dauerleistung eines einzelnen Green Energy Storage Systems von 5 kW. Sie dürfte durch den Durchsatz der Brennstoffzelle begrenzt sein. Andererseits handelt es sich erst um die erste Generation dieser Wasserstoffanlagen für Verbraucher.

(ds)