Telekom-Verband warnt vor Milliardenverlusten
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) hat die Politik aufgefordert, fĂĽr eine konsequente Regulierung des Telekommunikationsmarktes zu sorgen.
Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) hat die Politik aufgefordert, für eine konsequente Regulierung des Telekommunikationsmarktes zu sorgen: "Wenn die Regulierung versagt, verlieren wir in den nächsten Jahren rund 20 Milliarden Mark Investitionen, Tausende Arbeitsplätze und das Vertrauen in den Standort Deutschland", sagte VATM-Präsident Joachim Dreyer anlässlich einer Diskussionsveranstaltung seines Verbandes. Auch die Auswirkungen einer verfehlten Regulierungspolitik auf andere Wirtschaftszweige bezeichnete Dreyer als "dramatisch".
Anlass der Diskussion war die Auseinandersetzung der Professoren Hermann-Josef Bunte aus Hamburg und Paul Welfens aus Potsdam mit einem neuen von der Deutschen Telekom in Auftrag gegebenen Gutachten zum Thema Marktbeherrschung und Marktabgrenzung, das die Argumentation der Telekom in Sachen Regulierungspolitik unterfĂĽttern soll. Bereits in einer frĂĽheren Studie im Auftrag der Telekom war die Forderung nach einem Ende der Regulierung enthalten.
Die beiden Professoren meinten dagegen in einem vom VATM beauftragten Gutachten, dass bisher von einem funktionsfähigen Wettbewerb nicht gesprochen werden könne. Damit fehlten die Voraussetzungen für ein Ende der Regulierung: "Es kann nicht ausreichen, potenziellen Wettbewerb zu schaffen, sondern es geht um die Schaffung von realem und dauerhaftem Wettbewerb", kommentierte Bunte das Telekom-Gutachten. Gelänge es der Telekom weiterhin, über Bündelprodukte, Preisdumping und Behinderungsstrategien die Wettbewerber aus dem Markt zu drängen, so werde der Verbraucher zudem wieder mit steigenden Preisen rechnen müssen, ergänzte Welfens. "Wenn der Telekommunikationsmarkt zum Experimentierfeld für Regulierung wird, dann darf man sich nicht wundern, dass die Investoren das Vertrauen verlieren", so Welfens weiter. (axv)